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Trainer schließen wieder Frieden

Heute Derby-Neuauflage: FCG und Verl stehen sich diesmal im Pokal gegenüber

Gütersloh/Verl (cas). Nach dem Oberliga-Derby vor zweieinhalb Wochen an der Poststraße (2:2) flogen beim gemeinsamen Plausch mit der Presse einige verbale Giftpfeile zwischen den beiden Trainern. Doch nach dem Kreispokal-Viertelfinale heute Abend im Heidewald (Anstoß: 19.30 Uhr) wird's wohl ruhiger zugehen.

Denn Jörg Weber und Mario Ermisch haben inzwischen ihren Frieden geschlossen. »Nach den unerfreulichen gegenseitigen Vorwürfen haben Mario und ich kurz darauf miteinander telefoniert und uns ausgesprochen«, berichtet ein versöhnlich gestimmter FCG-Coach Weber. Die Sache sei nun endgültig vom Tisch, zumal man in der Vergangenheit als Trainerkollegen immer bestens ausgekommen sei. »Noch einmal lassen wir uns nicht vor den Karren der Emotionen spannen«, schmunzelt Jörg Weber und sieht der Derby-Neuauflage ziemlich entspannt entgegen.
Ob das auch sein Rivale kann, das bleibt dahingestellt. Für den SC Verl hat eindeutig die Meisterschaft Vorrang und vor allem die so wichtige und zugleich knüppelschwere Auswärtspartie am kommenden Sonntag beim SV Lippstadt. »Ein Pflichtspiel im Heidewald - mehr nicht«, sagt Mario Ermisch, dessen Spielerdecke dünner geworden ist. Dagegen darf der Spitzenreiter Borussia Dortmund II personell aus einer kaum versiegenden Quelle schöpfen. »Die Dortmunder können im Gegensatz zu uns selbst viele Ausfälle locker verkraften. Haben ja genügend Leute«, merkt Mario Ermisch bissig-ironisch an.
Wie es mit den beim Coach in Ungnade gefallenen Pierre Nguindjell weitergeht, bleibt einstweilen offen. Der Reservist, den Ermisch eigentlich nicht mehr sehen wollte, tauchte am Montag wieder beim Training auf. »Ich habe Pierres Anwesenheit zur Kenntnis genommen«, kommentiert der Übungsleiter kurz und knapp. Der ebenfalls nicht mehr unumstrittene Jan Zimmermann ist diese Woche noch krankgeschrieben.
Auch wenn sich beide Teams »nur« im Kreispokal gegenüberstehen, nimmt Jörg Weber dieses Duell sehr ernst. »Wir wollen unbedingt wieder in den Westfalen-Pokal und werden deshalb gegen Verl Vollgas geben, auch wenn schon am Sonntag mit dem FC Schalke II ein weiterer harter Brocken auf unserem Programm steht«, kündigt der scheidende Coach zur Freude der Fans einen knallharten Kampf an.
Voraussichtlich müssen die Gastgeber erneut auf ihren noch angeschlagenen Stammtorwart Alexander Kuschmann verzichten. Zwischen den Pfosten des Gegners bahnt sich ebenfalls ein Wechsel an, allerdings nicht verletzungsbedingt: Im Pokal hütet in der Regel Fatih Kalintas an Stelle von Marco Kirchhoff die Verler Kiste.

Artikel vom 26.04.2006