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Verkehrssündern geht's an Kragen

Der Starenkasten an der Mindener Straße misst nun wieder ganz genau

Von Moritz Winde (Text und Foto)
Bad Oeynhausen (WB). Der Starenkasten an der Mindener Straße in Höhe des Werre-Parks funktioniert wieder einwandfrei. Eine Spezialfirma aus Mülheim an der Ruhr nahm gestern die Feinjustierung des Gerätes zur Geschwindigkeitsüberwachung vor.

Grund für die Ausbesserungsarbeiten seien die Sensoren in der Fahrbahndecke gewesen, sagt Salvatore Pellegriti. »Durch starken Verkehr kann es passieren, dass die Kontakte absacken und dann nicht mehr korrekt messen«, erklärt der Verkehrstechniker.
Die Metallsensoren sind in einem definierten Abstand voneinander in einer vier Millimeter tiefen Asphaltfuge angebracht. Mit einem Kabel unter der Erde sind sie mit dem Starenkasten, der in der Mitte der vierspurigen Straße auf einer Verkehrsinsel steht, verbunden. »Wenn sich die Stellung der Sensoren nur leicht verändert, ist eine hundertprozentige Messung nicht mehr gewährleistet«, weiß Salvatore Pellegriti.
Überfährt nun ein Fahrzeug die Sensoren, so geben diese einen Druckimpuls an den Starenkasten. Ist die Geschwindigkeit höher als der Grenzwert, kommt es zur Fotoaufnahme. Dann muss man meist tief in die Tasche greifen. »Dieser Blitzer löst bereits bei 61 Kilometern pro Stunde aus. 50 Kilometer pro Stunde sind hier lediglich erlaubt«, sagt Pellegriti.
Mit seinem Kollegen Eyüp Karaoglo brachte der 38-Jährige gestern die Kontakte des Gerätes zur Verkehrsüberwachung wieder in die richtige Position. »Ein Spezialklebstoff sorgt dafür, dass sie bei der hohen Verkehrsbelastung nicht verrutschen«, erklärt der Techniker. Durch die zweistündigen Arbeiten der Mülheimer kam es auf der Mindener Straße zu einem erheblichen Stau.
Im Jahr 2003 wurde der Starenkasten an der Mindener Straße installiert. Viele Unfälle hatte es zuvor auf diesem Streckenabschnitt gegeben, sagt Nadine Diekmann aus der Pressestelle des Kreises Minden-Lübbecke. Der drehbare Starenkasten kann beide Fahrbahnen überwachen.
Rund 14 Millionen Fahrzeuge haben in den drei Jahren die Strecke am Werre-Park passiert. »Etwa 112 000 Fahrzeuge wurden bis jetzt mit überhöhter Geschwindigkeit gemessen. Im Vergleich zu anderen Geräten ist das eine sehr hohe Zahl«, sagt Nadine Diekmann. Insbesondere in den Abendstunden und nachts würden die meisten Verstöße begangen. »Durch die hohe Verkehrsdichte tagsüber verzeichnen wir in dieser Zeit nur sehr wenige Verstöße. Ab 17 Uhr wird der Blitzer in der Regel aktiv. Nachts wird auf der Mindener Straße besonders gerast«, sagt Nadine Diekmann.

Artikel vom 26.04.2006