Schlangen (mai). »Eigentlich kannten wir uns schon aus der Schulzeit«, sagt Heinz Mense und wirft seiner Frau einen schnellen Seitenblick zu. »Aber erst als ich aus der Kriegsgefangenschaft wiederkam und sie gesehen habe, wusste ich, dass sie die Richtige für mich ist.«
Mit dieser Einschätzung sollte der Schlänger Recht behalten. Denn heute feiern Waltraud und Heinz Mense ihre Diamantene Hochzeit. Was der 84-Jährige an seiner 79-jährigen Frau liebt, ist unter anderem ihre patente Art. »Sie kann einfach alles, vor allem Kochen«, sagt er und schmunzelt, »und sie ist geradezu verrückt nach Blumen.« Auch ihr Heinz hatte in den 60 Ehejahren stets noch eine zweite Liebe, weiß Waltraud Mense zu berichten - den Fußball. Als Trainer beim VfL schaffte er mit der ersten Mannschaft den Aufstieg in die Bezirksklasse und später in die Landesliga. Kein Wunder also, dass auch seine Frau manche Stunde als Fan auf dem Fußballplatz verbracht hat. Außerdem zählte Schwimmen zu Heinz Menses sportlichen Leidenschaften. Daher übernahm er auch nach dem Krieg erst einmal für drei Jahre das Amt des Schwimmmeisters im Freibad Schlangen, bevor er eine Stelle beim britischen Militär antrat. Ein Patentrezept für eine so lange Ehe, wie die ihre, haben die beiden zwar nicht, aber eines war ihnen immer wichtig: »Natürlich funkt es auch mal, das gehört dazu«, sagt Waltraud Mense. »Aber wenn es drauf ankommt, muss einer für den anderen da sein.« Das sei gerade auch im Alter wichtig. Ihren Hochzeitstag feiern Waltraud und Heinz Mense heute im engsten Freundes- und Familienkreis, zu dem neben Sohn und Tochter mit Partner auch zwei ebenfalls schon erwachsene Enkelkinder gehören.
Drucken