26.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Spielen, lernen und wohl fühlen

Kompetent und liebevoll: Verein »Eltern für Kinder« nach wie vor sehr gefragt

Von Elke Hänel
Verl (WB). Der Mangel an Kindergartenplätzen in Verl war 1984 der Anlass für etwa zehn Eltern, eine Initiative zu gründen und die Betreuung ihres Nachwuchses selbst in die Hand zu nehmen - die Geburtsstunde des Vereins »Eltern für Kinder«.

Heute, 22 Jahre später, hat sich die Kindergartensituation in der Gemeinde zwar deutlich entspannt, der Verein ist aber nach wie vor aktiv. Allerdings haben sich die Schwerpunkte aufgrund der veränderten Nachfrage verlagert. »Während der Verein früher einen Kindergarten-Ersatz bot, übernehmen wir inzwischen mehr die Vorbereitung auf den Kindergarten«, sagt Vorstandsmitglied Nicole Schewe.
Für Kinder ab sechs Monaten gibt es Krabbelgruppen unter pädagogischer Leitung, die sich einmal wöchentlich für eineinhalb Stunden treffen. Und ab zwei Jahren können die Kinder einen der drei Spielkreise besuchen, die zwei- bis dreimal pro Woche vormittags oder nachmittags stattfinden. In den Krabbelgruppen sind die Eltern natürlich ohnehin dabei, aber auch in den Spielkreisen ist ihr Engagement gefragt: Abwechselnd haben jeweils zwei Mütter oder Väter Dienst und unterstützen die Erzieherin, zum Beispiel wenn es um die Vorbereitung des gemeinsamen Frühstücks oder Nachmittags-Snacks geht. »Außerdem helfen die Eltern beim Sommerfest, bei unserer jährlichen Putzaktion und bei unseren Second-Hand-Basaren mit«, erzählt Nicole Schewe, die sich die Vorstandsarbeit mit Angelika Klöters, Claudia Voßhenrich, Elke Leckebusch und Marion Lewe teilt. Und beim Martinszug trifft sich die große »Eltern für Kinder«-Familie natürlich ebenfalls. Insbesondere für Neuzugezogene ist der Verein so auch eine gute Möglichkeit, Kontakte zu knüpfen.
Gegründet wurde der Verein in Räumen an der Hauptstraße, 1998 folgte der Umzug an die Goethestraße. Mit hellen Farben, schönen Stoffen, vielen Spielsachen und Büchern sowie gemütlichen Nischen - etwa eine Kuschelecke, eine Bau- und Autoecke oder eine Sitzecke mit kleiner Küche und Puppen - wurde ein Ambiente geschaffen, in dem sich die zurzeit rund 70 Kinder rundum wohl fühlen und das gute Voraussetzungen für die pädagogische Arbeit bietet. Hinzu kommt noch ein kleiner Spielplatz im Freien.
Eine schwere Zeit hatte der Verein vor ein paar Jahren, als sich der Kreis Gütersloh aus der Finanzierung komplett zurück zog. »Wir mussten die Elternbeiträge erhöhen und die Finanzen ganz stark straffen«, erinnert sich Nicole Schewe, wie der Verein es geschafft hat, die Krise zu meistern. Zum Glück unterstütze die Gemeinde den Verein aber weiterhin, wofür man sehr dankbar sei.

Artikel vom 26.04.2006