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Läuft noch wie geschmiert: ein tonnenschwerer Deutz-Motor von 1929.

Wenn die Diesel lostuckern

Motoren- und Traktorenfreunde werfen die alten Maschinen an

Von Curd Paetzke (Text und Fotos)
Hiddenhausen (HK). Das Dröhnen der Maschinen und das Knattern der Motoren ist ihr Lebenselixier: 20 Mitglieder zählt der Verein der Motoren- und Traktorenfreunde Hiddenhausen (MTFH), der sein fünfjähriges Bestehen begeht.

Am 30. April und am 1. Mai, jeweils von 10 bis 18 Uhr, steht das Oldtimermuseum der besonderen Art den Besuchern offen. Auf dem Areal an der Mühlenstraße in Hiddenhausen läuft ein Programm ab, das sich nicht nur um die technischen Schmuckstücke von anno dazumal dreht, denn unter dem Maibaum wird zünftig gefeiert und mit einem Planwagen können Fahrten unternommen werden. Außerem wird in einem Ofen mit glühender Kohle gezeigt, dass man das Eisen schmieden muss, solange es noch heiß ist. »Einfach ein wenig Zeit mitbringen und sich in aller Ruhe bei uns umsehen«, sagt MTFH-Freund Edelhard Altmann.
Zu entdecken gibt es reichlich. Vor allem natürlich die allesamt noch fahrbereiten Traktoren. Da ist zum Beispiel der Lanz-Straßen-Bulldog, den Eckart Holtmann in ebenso liebe- wie mühevoller Handarbeit restauriert hat. Das alte Schätzchen wird per Glühlampe vorgeheizt und muss dann durch ein abnehmbares Lenkrad per Muskelkraft gestartet beziehungsweise angeworfen werden. Das dann entstehende Motorengeräusch - zunächst ein Ächzen, dann ein Stottern und schließlich ein sich immer weiter steigerndes sattes Tuckern - ist natürlich Musik in den Ohren eines jeden Oldtimerfans.
Das Motto der Jubiläumstage lautet: »Motoren der Vergangenheit erzeugen Strom«. Hier wird ein 250 PS-Motor mit zwei liegenden Zylindern zum Einsatz kommen. Die gewaltige Maschine, die in den 50-er Jahren in den bekannten Herforder Motorenwerken König gebaut wurde, treibt einen 60 Jahre alten Generator zur Stromgewinnung an.

Artikel vom 27.04.2006