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Stadion-Fiasko darf soziale Projekte nicht gefährden

Es muss Geld für Schulen und Vereine übrig bleiben


Die juristische und politische Auseinandersetzung um den Bau der Paragon-Arena beschäftigt die Leser weiterhin:
Nun möchte ich an dieser Stelle einmal für die vielen Paderborner Vereine und Organisationen sprechen, die von öffentlichen Fördergeldern abhängig sind. Mittlerweile scheint sich doch heraus zu kristallisieren, dass die Paragon-Arena durch den Baustopp ein finanzielles Fiasko für alle Beteiligten werden wird. Die Baufirmen fürchten um großen wirtschaftlichen Schaden, die Stadiongesellschaft steht vielleicht kurz vorm Ruin, die Stadt Paderborn überlegt, weitere Millionen zu investieren, und der SCP muss unnötiger Weise das Hermann-Löns-Stadion für mehrere hunderttausend Euro renovieren, um die Bundesliga-Spielberechtigung erhalten zu können.
Wer hier was falsch gemacht hat, will ich nicht beurteilen. Äußerst wichtig scheint mir aber der Blick in die Zukunft. Was hat der Masterplan für Folgen bezüglich des Finanzhaushaltes der Stadt Paderborn? Wie viele Projekte und Fördergelder müssen zum Beispiel für gemeinnützige Organisationen in den nächsten Jahren zwangsläufig gestrichen werden? Unter welchen schwierigen finanziellen Rahmenbedingungen müssen diese Organisationen in Zukunft arbeiten? Müssen die Bürger der Stadt Paderborn demnächst leidvoll erfahren, dass aus finanziellen Gründen in vielen Bereichen keine Sozialarbeit mehr geleistet werden kann?
Diese unsägliche Stadionaffäre kann für die Stadt Paderborn ganz schlimme Folgen haben, und wer jetzt nicht zu Kompromissen oder Zugeständnissen bereit ist, muss sich darüber im Klaren sein, dass er wohlmöglich die Verantwortung dafür tragen muss, wenn sich daraus noch nicht absehbare und kaum zu revidierende Nachteile für die Sozialarbeit in dieser Stadt entwickeln würden. Deshalb appelliere ich dringendst an alle Beteiligten, umgehend zu einer Einigung zu kommen, denn ich befürchte, dass es mittlerweile um vieles mehr geht als nur baurechtliche Problematiken.
KARIN TÜNSMEYERJosef-Hissmann-Straße 15Paderborn

Artikel vom 23.05.2006