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Frauenhaus droht
weitere Kürzung

Modehaus C & A spendet 2500 Euro

Von Karl Pickhardt (Text und Foto)
Paderborn (WV). Dem Frauenhaus Paderborn droht 2007 möglicherweise eine weitere Kürzung der Zuschüsse aus der Landeskasse. Dies wurde gestern bei einer Spendenübergabe des Paderborner Modehauses »C & A« in Höhe von 2500 Euro an das Frauenhaus bekannt.

Schon in diesem Jahr muss das Frauenhaus Paderborn mit 36 000 Euro weniger auskommen, beklagte gestern Vize-Bürgermeisterin Elsbeth Menneken. Die Folge: Das Frauenhaus kürzt das Leistungsangebot. Obwohl neun Plätze für Hilfe suchende Frauen und ihre Kinder zur Verfügung stehen, werden jetzt nur noch acht Plätze besetzt. »Fünf Frauen teilen sich 3,5 Stellen«, bedauerten Sozialpädagogin Christa Koch und Sozialarbeiterin Martina Schubert die Auswirkungen auf die Stellenkürzungen.
Die Landesregierung hat nach Angaben von Martina Schubert während einer Fachtagung weitere Kürzungen für das nächste Jahr signalisiert. Dabei suchten immer mehr Frauen die Flucht aus häuslicher Gewalt zumeist der Ehemänner und Lebensgefährten: Im Vorjahr fanden 44 Frauen mit ihren Kindern im Frauenhaus Paderborn Zuflucht. Etwa 50 Frauen stünden in der Warteschlange, weil die Plätze nicht ausreichten. Die Frauen lebten im Durchschnitt mehrere Wochen bis zu einem Vierteljahr im Frauenhaus.
Bei gekürzten Landeszuschüssen ist das Frauenhaus um so dankbarer für Spenden. So überreichte gestern der Paderborner C & A-Filialleiter Stefan Speicher der sozialen Einrichtung 2500 Euro. Das Modeunternehmen feiert derzeit die Eröffnung der 1000. Filiale in Europa: An allen Standorten spendet das Unternehmen 2500 Euro für einen sozialen Zweck. In Paderborn profitiert davon das Frauenhaus.

Artikel vom 27.04.2006