26.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

HSV-Kapitän Marc Kespohl geht von Bord

Verbandsligist Hövelhof kürzt Saison-Etat um 30 Prozent - Spielertrainer Stefan Weiß bleibt


Von Peter Klute
Hövelhof (WV). Nach sechs Jahren geht der Kapitän von Bord: Marc Kespohl wechselt am Saisonende vom abstiegsgefährdeten Verbandsligisten Hövelhofer SV zum Landesliga-Spitzenreiter SC Wiedenbrück 2000. »Ich kann seine Entscheidung verstehen, auch wenn sein Weggang für uns sowohl sportlich als auch menschlich ein herber Verlust ist. Marc ist unser Kapitän und ein absolutes Vorbild«, sagt Spielertrainer Stefan Weiß. Kespohl selbst begründet seinen Schritt mit »Abwechslung und einer besseren sportlichen Perspektive. Der Verein will in die Oberliga. Das reizt mich«.
Seine Gegenwart heißt Abstiegskampf mit dem HSV, doch mit einem Auge wird der 26-Jährige ab sofort in Richtung seines neuen Arbeitgebers blicken. Sein Wunsch: »Klassenerhalt für Hövelhof und Aufstieg für Wiedenbrück. Dann spielen wir in der neuen Saison gegeneinander.« Voraussetzung ist, dass sich seine Verletzungsmisere nicht fortsetzt. Nach zwei Achillessehnenrissen und einem Fingerbruch fühle er sich derzeit aber »topfit«.
Kespohls Abschied von der Waldkampfbahn war schon vor einem Jahr ein Thema, damals hatte ihn der FC Gütersloh 2000 in den Heidewald gelockt. Kespohl sagte ab, weil er mit Hövelhof ans Tor zur Oberliga klopfte. Doch der Verein hatte, wie Mannschaft und Trainer erst später erfuhren, gar keinen Lizenzantrag für die vierte Liga gestellt. »Das finanzielle Theater von damals hat jetzt sicher auch eine Rolle bei meiner Entscheidung gespielt«, räumt der Keeper ein.
Zumal es hier einen neuen Akt gibt. Der Etat für die neue Saison wird um weitere 30 Prozent gekürzt. Spielertrainer Stefan Weiß und sein »Co« Olaf Tromberns haben ihre Verträge dennoch und unabhängig von der Ligazugehörigkeit verlängert. »Auch 90 Prozent der Spieler haben ihr Bleiben signalisiert«, so Weiß.

Artikel vom 26.04.2006