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Kneipenfieber erfasst die Stadt

2. Bielefelder »Honky Tonk«-Musikfestival lockt Besucher in Scharen an

Von Jürgen Rahe und
Hans-Werner Büscher (Fotos)
Bielefeld (WB). Bielefeld im Kneipenfieber: Das »Honky Tonk«, die Superfete der handgemachten Livemusik, zog am Samstag Abend die Besucher scharenweise an. Tolle ausgelassene Stimmung herrschte an gleich 23 Partystätten.

»Wir sind mit dem zum zweiten Mal in Bielefeld durchgeführten Honky-Tonk-Kneipenfestival sehr zufrieden. Offiziell lag die Besucherzahl bei 5600.« Dieses Fazit zog gestern Katrin Wenzel vom Veranstalter, der »Blues Agency« in Leipzig. Ein Volltreffer sei die erstmalige Einbeziehung des Boulevards im Neuen Bahnhofsviertel gewesen, erklärt Katrin Wenzel. »Gerade diesen Bereich, in dem sich viele junge Menschen aufhalten, werden wir auch beim 3. Honky-Tonk-Kneipenfestival im April 2007 im Auge behalten und hier das musikalische Angebot noch vergrößern.«
Die Teilnahme am Acht-Stunden-Spektakel war höchst einfach: Für zwölf Euro gab es das blinkende Eintrittsbändchen, mit dem man in allen 23 Lokalen die dort auftretenden Live-Musiker hautnah erleben und genießen konnte. Das musikalische Angebot reichte vom guten alten Rock 'n' Roll der Band »Firebirds« im »Stereo« bis hin zur Latino-Musik im »Boca Chica«, wo die Formation »Havana Caliente« die Gäste erfreute. Schwärmte Partygast Franco Calamita: »Dieser Sound war so richtig nach meinem Geschmack. Wie im Urlaub im sonnigen Süden.«
Zum Auftakt der Riesenveranstaltung hatte es gleich heiße Klänge auf dem Boulevard gegeben. Hier rockte die Gruppe »VoicAct« vom Niederrhein so richtig ab. »Der Sound gefällt uns prima«, meinten übereinstimmend Caroline Ens (15), Jessica Jansen (16), Elena Buhla (16) und Julia Weise (15). Die vier jungen Bielefelderinnen hatten sich zuvor einen Streifen im Cinemaxx angesehen und genossen nun das musikalische Liveerlebnis.
Ein Bild vom Honky-Tonk-Festival machte sich aber auch die etwas ältere Generation. Zu den Partygästen gehörten Bezirksvorsteher Hans-Jürgen Franz, CDU-Ratsherr Andreas Rüther sowie Brackwedes Bezirksvorsteher Siegfried Kienitz. Rüther: »Toll, was hier auf die Beine gestellt wird. Es hätte heute nur ein bisschen wärmer sein können. Und: Die 0:1-Niederlage von Arminia gegen den VfL Wolfsburg tut mir jetzt noch weh.«

Artikel vom 24.04.2006