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Orthodoxe feiern Ostern

Andächtige Atmosphäre in Beckhofkirche Sennestadt


Sennestadt (ho). Es war zwar nur eine kleine, dafür aber sehr gläubige und andächtige Gemeinde, die sich gestern in der schmucken Holzkirche der Beckhof-Siedlung in Sennestadt versammelte: Die russisch-orthodoxen Christen feiern das Osterfest nach dem Julianischen Kalender. Danach liegt das Osterfest der Orthodoxen in diesem Jahr eine Woche später als das nach dem gregorianischen Kalender ausgerichtete Ostern der westlichen Kirchen.
Höhepunkt des mehrstündigen Gottesdienstes war das Hereintragen der »Heiligen Plaschtaniza«, Versinnbildlichung des Grabestuches Christi, aus einem Nebenraum in die Mitte der Kirche. In der Nacht zum Samstag wurde die blumengeschmückte Ikone dann in einer feierlichen Prozession dreimal um die verschlossene Kirche als Symbol des Grabes getragen. Die orthodoxen Christen folgen mit ihren Gottesdiensten den im Evangelium beschriebenen Ereignissen, vom Einzug Christi in Jerusalem über Kreuzigung und Grablegung bis zur Auferstehung.
Von Weihrauchduft erfüllt und mit vielen von den Gläubigen entzündeten Kerzen breitete sich in der kleinen, mit vielen farbigen Christusbildern geschmückten Kirche »Christi Verklärung«, eine beeindruckende Atmosphäre aus, die die Versammelten zu stiller Andacht und zum Gebet rief. Priester Dimitrij Kalachevl zelebrierte die Gottesdienste im mehr als eintausend Jahre alten Kirchenslawisch.
Nach dem Karfreitags-Abendgottesdienst und der nächtlichen Grablegung des Erlösers geht es heute Abend um 20.30 Uhr weiter mit Beichte und Gottesdienst, um Mitternacht schließt sich das Morgenamt an, Auftakt zu Ostern. Traditionell werden dann Kuchen, Quarkspeisen und Eier gesegnet, Ende der 48-tägigen Fastenzeit.

Artikel vom 22.04.2006