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Meyer-Damen sind auf Kurs

Königsborner SV mit 38:34 bezwungen - Vizetitel ist in Sichtweite

Lübbecke/Nettelstedt (Les). Frauen-Handball-Regionalligist TuS Nettelstedt bleibt weiterhin auf Vize-Titel-Kurs. Gegen den noch in Abstiegsängsten befindlichen Königsborner SV hieß es am Samstagnachmittag 38:34 (20:15) für die Schützlinge von Thorsten »Jerry« Meyer.

Die interessanteste Nachricht der Liga kam freilich aus Düsseldorf. Denn ausgerechnet bei der bereits abgestiegenen HSG ART/HSV Düsseldorf patzte der Meister, unterlag mit 25:26. Sicherlich eine kleine Sensation.
Die hätte sich auch der Königsborner SV in der Stadtsporthalle Lübbecke gewünscht. Dementsprechend engagiert gingen die Gäste zu Werke und legten auch gleich eine 0:2-Führung vor - freilich nur deswegen, weil gleich in den ersten drei Angriffen der Hausherrinnen drei dicke Chancen nicht verwertet wurden. So musste ein völlig unzufriedener Jerry Meyer auf der Bank - oder besser jetzt schon wieder neben der Bank geschlagene fünf Minuten warten, ehe das erste Tor für seine Damen fiel. Ina Schewtschenko traf aus der zweiten Reihe. Zwei Minuten später sah die Welt für den TuS-Coach schon wieder besser aus. Altvater per Konter und Antal vom Kreis hatten das 0:2 in ein 3:2 umgewandelt.
Erstmals absetzen konnte sich der TuS nach den Zwischenständen von 5:5, 8:7 und 10:9 beim 13:9. Und mit einem recht beruhigenden 15:10 wurde der Gast zu einer ersten Auszeit gezwungen. Viel brachte sie nicht, bis zur Pause blieb es beim Fünf-Tore-Vorsprung. 20:15.
Gleich nach dem Wechsel stellten die Nettelstedterinnen die Weichen endgültig auf Sieg, zogen auf 25:17 davon. Doch noch waren 22 Minuten zu spielen.
Aber vielleicht schmeckten dem TuS Nettelstedt die drei Unterbrechungen wegen der zu flickenden Netzlöcher nicht. Denn zweimal sauste das Leder durch die Maschen des Königsborner Tores, einmal durch das Loch im Nettelstedter Tornetz. Da musste unterbrochen werden. Schiedsrichter, Gäste-Betreuer und Funktionäre des TuS Nettelstedt machten sich mit weißem Tape an die Arbeit, um die Netze zu flicken. Zwar zog der TuS noch auf 29:19 davon - die höchste Tordifferenz - doch plötzlich kam ein Bruch ins TuS-Spiel. Meyers Damen wirkten auf einmal unkonzentriert, hatten offensichtlich den Sieg schon in trockenen Tüchern gesehen. Gut, daran änderte sich ja auch nichts mehr. Aber es wurde noch einmal eng. Denn in der 47. Minute war der Vorsprung schon auf sechs Tore geschmolzen (30:24) und in der 55. Minute verwandelten die Gäste noch einen Strafwurf zum 34:31, hielten Jerry Meyer bis zum 36:33 und 37:34 in Atem. In wirklicher Gefahr freilich war der Erfolg nicht.
Am kommenden Sonntag, 30. April, muss der TuS noch einmal reisen. Im letzten Auswärtsspiel der Saison stellen sich die Meyer-Schützlinge beim Tabellenfünften TSV Bayer Leverkusen II vor. Sicherlich noch einmal eine echte Bewährungsprobe, bevor es im letzten Spiel der Saison gegen Meister HSG Stemmer/Friedewalde geht.
TuS Nettelstedt: Süß, Zillmer; Benstein, Schevtschenko (9/2), Kottkamp (5), Antal (5), Schmidt (4), Köhler-Korandova (7/3), Altvater (4), Balsmayer (1), Böhmer (3).

Artikel vom 24.04.2006