24.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Tischler siegen
beim Paddeln

Schlauchbootwettbewerb bei Regen

Bünde-Ahle (jp). Trotz winterlicher Temperaturen konnten Spaziergänger während der letzten Wochen am Bünder Elseufer immer wieder Paddler ausmachen, die sich wagemutig in die Strömung stürzten. Wozu das Sondertraining bei diesem Wetter? Ganz einfach: Jeder wollte der Beste sein - beim Schlauchbootwettbewerb der Löschgruppe Ahle, der am Wochenende wieder mehr als 100 Paddler nach Ahle lockte.

»In diesem Jahr hängt die Latte besonders hoch.« Sven Kuhlmann, stellvertretender Löschgruppenführer der Feuerwehr Ahle, wusste um den höheren Schwierigkeitsgrad, den das drakonische Wetter mit sich gebracht hatte. Starke Strömung, Dauerregen. Die Verhältnisse am Start nicht zu vergleichen mit den Bedingungen im Vorjahr. Damals, beim Jubiläum des Schlauchbootwettbewerbes, wurden sowohl Besucher als auch »Sportler« mit zwei Tagen Sonnenschein verwöhnt.
Auch wenn Kletterwand und Kistenstapelanlage am Wochenende größtenteils unbenutzt blieben: Gute Stimmung herrschte auf dem »Ahler Deich« trotzdem. Besonders auf dem Wasser. »Von oben kam wohl in etwa genau so viel Wasser, wie sich auch unter uns befand. Die Strömung war so enorm stark, dass wir das Schlauchboot kaum unter Kontrolle halten konnten. Langweilig ist uns also nicht geworden«, kommentierte ein Teilnehmer des Jugendwettbewerbes, der am Samstagnachmittag ausgetragen wurde, sichtlich amüsiert die widrigen Verhältnisse.
Jugendfeuerwehren aus der Region, Löschgruppen und heimische Vereine traten - wie in jedem Jahr - in drei separaten Wettkämpfen gegeneinander an. »Im vergleich zum Vorjahr haben wir die Aufgaben leicht modifiziert. Es geht nicht einfach nur um Schnelligkeit, auch Geschick ist gefragt«, erklärte Ahles Löschgruppenführer Georg Heidemann. Während sich die Jugendfeuerwehren nach der rasanten Fahrt um die Bojen mit kniffligen Knoten auseinandersetzen mussten, warteten auf die Teilnehmer des Löschgruppenwettbewerbes Fragen aus dem Bereich der Brandbekämpfung.
Im Jugendbereich setzte sich die Jugendfeuerwehr Gütersloh vor den Gruppen aus Löhne-Obernbeck und Iserlohn durch. Beim Vereinswettbewerb am Sonntagnachmittag gab es eine große Überraschung: Trotz erstmaliger Teilnahme konnte sich die Mannschaft der Tischlerei Henke den ersten Platz im Mannschaftswettbewerb sichern und verwies damit den Karateverein »ASAHI« und die etablierten Paddler vom deutschen Roten Kreuz Bünde auf die Plätze zwei und drei.
Bei vielen Mannschaften, die traditionell am Ahler Schlauchbootwettbewerb teilnehmen, hatte es einige Verschiebungen gegeben. So auch bei der Mannschaft des Technischen Hilfswerks. Während es im vergangen Jahr noch für den sechsten Platz reichte, war es in diesem Jahr nur ein magerer zwölfter Platz, knapp behauptet vor dem Deutschen Alpenverein, dem Kreisimkerverein und dem Eierhof Höke.
»Im letzen Jahr haben wir einfach draufgehalten und sind irgendwie sechster geworden. Heute haben wir es mit Taktik versucht. Wir waren zwar fehlerfrei, die Zeit war aber zu langsam. Das hat nicht geklappt«, erklärte Jörg Leuschner, Steuermann des THW-Teams, die vorübergehende Formschwäche seiner neunköpfigen Mannschaft. »Dabei sein ist alles«, kommentierte Leuschner. Genau wie viele andere Mannschaften will auch er mit seiner Mannschaft im nächsten Jahr wieder angreifen. Dann aber - hoffentlich - wieder bei Sonnenschein.

Artikel vom 24.04.2006