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Zur Siegerehrung gehumpelt

Stefan Gerhardt »biss auf die Zähne«


Bad Oeynhausen (WB). Hart hatte sich Stefan Gerhardt am Freitag seinen dritten Platz im M/A-Springen verdient. Der Reiter vom RV Bad Oeynhausen hatte sich vor einer Woche beim Reitturnier in Herford-Schwarzenmoor einen Aduktorenriss im rechten Oberschenkel zugezogen. Trotz großer Schmerzen wollte der 43-jährige unbedingt beim Turnier seines Heimatvereins starten und hatte dafür Lanfranco gesattelt, ein Pferd, das erst seit einer Woche in seinem Stall steht. Mit schmerzverzerrtem Gesicht steuerte Stefan Gerhardt den achtjährigen Fuchswallach durch den schwierigen Parcours und freute sich riesig über eine strafpunktfreie Runde. Seinen Preis nahm der Pferdewirtschaftsmeister, der heute einen eigenen Ausbildungsstall in Bad Eilsen führt, leicht humpelnd zu Fuß entgegen. In diesem Jahr will Gerhardt sich ganz auf das Finale der EON Westfalen-Weser-Trophy in Paderborn konzentrieren. Nach drei Qualifikationen liegt er im Moment auf einem hervorragenden neunten Platz.
Vom »Pferde-Virus« ist der gebürtige Löhner schon seit seinem zehnten Lebensjahr befallen. Da kletterte er im Reit- und Fahrverein Bad Oeynhausen zum ersten Mal aufs Pferd und begann mit 16 Jahren eine Ausbildung zum »Pferdewirt Schwerpunkt Reiten« bei seinem damaligen Reitlehrer Otto Meisterknecht. 1990 legte der vor allem im Springsport erfolgreiche Reiter seine Prüfung zum Pferdewirtschaftsmeister ab und kann nun seinerseits Pferdewirte ausbilden. Mit Erfolg übrigens: Seine Auszubildende Jennifer Backs, die ebenfalls für den Reitverein Bad Oeynhausen startet, erhielt erst kürzlich für besonders gute Leistungen in ihrer Abschlussprüfung die begehrte Stensbeck-Plakette.

Artikel vom 24.04.2006