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Viehöfer schaut nicht mehr auf die Tabelle

Fußball-Landesliga: SV Höxter erwartet SV Heessen

Von Michael Risse
Höxter (WB). Der Optimismus an der Weser ist Vergangenheit. »Jetzt können wir absolut ohne Druck auflaufen, müssen gar nicht mehr auf die Tabelle gucken«, erklärte Thomas Viehöfer, Trainer des Fußball-Landesligisten SV Höxter, unter dem Eindruck des klar verlorenen Nachholspiels gegen Stukenbrock (1:4). Gegen Heessen am morgigen Sonntag soll dennoch ein versöhnlicher Heimsieg her.

Denn mit der Leistung seiner Mannschaft war der ehemalige Höxteraner Keeper eigentlich ganz zufrieden. »Ich habe von der Art und Weise des Spiels nicht gesehen, dass Stukenbrock Dritter ist und wir Vorletzter. Es ist enttäuschend, dass man die Möglichkeit hat und nicht nutzt.«
Neun Punkte Rückstand auf den ersten Nicht-Abstiegsplatz sind im Endspurt wohl nicht mehr wettzumachen. »Jetzt müssen wir schauen, wie wir die Jungs wieder aufbauen. Pierre Gröne und Stefan Zeisberg kommen für morgen hinzu«, erklärt Viehöfer. Heessen kam im Sommer 2005 als Aufsteiger in die Landesliga, startete mit acht Punkten aus acht Partien. Der 3:0-Sieg im Hinspiel gegen Höxter am 16. Oktober eröffnete für den SV26 eine Erfolgsserie. Von acht Spielen wurden sieben zu Null gewonnen, unterbrochen durch eine 2:6-Schlappe bei SW Suttrop. 2006 gab es vier Remis, einen 2:1-Sieg bei RW Horn, sowie eine 0:7-Blamage in Meschede. Das Team von Trainer Olaf Pannewig ist mit 36 Punkten aus 22 Begegnungen derzeit Sechster. Zur Saison 2006/2007 verschmilzt der SV26 mit dem SC Eintracht Hamm (Kreisliga A) zur DJK Spielverein Eintracht 22/26 Heessen. Der erste Vorsitzende Martin Greiß berichtet von der Verletzung des Mittelfeldakteurs Edik Avetissian und nennt Unberechenbarkeit als Stärke des Teams.
Unberechenbar ist manchmal auch die Leistung des SV Höxter. Gegen Stukenbrock musste das zunächst auch FC-Trainer Oliver Roggensack erkennen: »In der ersten halben Stunde waren wir bei den Standardsituationen von Höxter sehr passiv und es war das ein oder andere Mal gefährlich.« Staniek, Kockmann und Hetmaniok hatten ihre Chance, aber der Gast ging in Führung. Johann Warkentin flankte von rechts. Ertan Misir kam in der Mitte vor Marco Budalic an den Ball, machte das 0:1 (26.). Das 0:2 resultierte in der 51. Minute aus einem Foulelfmeter. Staniek kam gegen den schnellen Attila Özel zu spät, Manuel Rossblatt verwandelte den Strafstoß sicher. Auch beim 0:3 erfolgte von rechts die Hereingabe. In der Mitte traf Ertan Misir (60.). Obwohl Özel und Misir noch weitere Chancen hatten, ärgerte sich Roggensack: »Nach unserem 3:0 habe ich die Souveränität vermisst. Als das 1:3 fiel, war auf einmal Hektik und Unordnung da. Ich weiß nicht was passiert wäre, wenn das zweite Tor für Höxter gefallen wäre.« Michael Pietrzyk hatte für den SVH getroffen (1:3, 72.). Den Ball zum Anstoßkreis tragend rief er »Wir schaffen es noch.« Aber das 1:4 (83.) durch Peter Friesen brachte die Entscheidung. Als danach Kieszniewski nach Zuspiel von Hetmaniok im Strafraum zu Fall kam, meinte Oliver Roggensack: »Der einzige, der da keinen Elfmeter gesehen hat, war der Schiedsrichter.« Fazit von Thomas Viehöfer: »Fußball ist ergebnisorientiert. Die machen halt vier Tore, wir nur eins.« Das soll morgen gegen Heessen anders werden.
SV Höxter: Pecher - D.Vogt, Multhaupt (80. Ahmad), Staniek, Kieszniewski, Pietrzyk, Budalic, Klein (73. Reimers), Zimmermann, Hetmaniok (46. Kücüker), Kockmann.

Artikel vom 22.04.2006