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Kinoplex erinnert
an Tschernobyl

20. Jahrestag der Katastrophe


Bad Oeynhausen (WB). Die Reaktorkatastrophe von Tschernobyl jährt sich zum 20. Mal. Aus diesem Anlass gibt es am Montag, 24. April, um 17 Uhr im Kinoplex eine verbilligte Sondervorstellung des Films »Die Wolke«. Im Anschluss berichten Jugendliche aus Weißrussland, wie beeinträchtigt das Leben dort noch immer ist.
1987 schrieb Gudrun Pausewang den gleichnamigen Jugendbuchklassiker als direkte Reaktion auf den Atomunfall in Weißrussland. Diese Vorstellung ist auf Vermittlung des Kreisjugendrings Herford zustande gekommen.
Der Film behandelt den fiktiven Umgang mit einer atomaren Katastrophe. Nach einem Störfall tritt aus einem südöstlich von Frankfurt gelegenen Kernkraftwerk eine riesige radioaktive Wolke aus. Die Menschen in unmittelbarer Nähe des Kraftwerks sind sofort verstrahlt, die Bewohner der Regionen, auf die die Wolke zutreibt, fliehen in Panik. Zu den betroffenen Gebieten zählt auch der kleine Ort Schlitz, in dem die 16-jährige Hannah mit ihrer Mutter Paula und ihrem Bruder Uli lebt. Gemeinsam mit ihrer neuen Liebe, ihrem Klassenkameraden Elmar, versucht Hannah der Katastrophe zu entkommen. Aber sie wird kontaminiert, während Elmar die Flucht gerade noch gelingt. Das Glück scheint zu Ende, doch gegen alle Vernunft besucht Elmar Hannah im Sicherheitstrakt eines Sanatoriums. Ihre Liebe hilft ihnen, alle Widerstände zu überwinden.
Nach der Vorstellung stehen fünf Jugendliche aus dem weißrussischen Luninez zum Gespräch und Austausch über die Katastrophe von Tschernobyl zur Verfügung. Diese Jugendlichen, die vom Verein »Kinder aus Tschernobyl in Herford« eingeladen wurden, leben am Rand der verstrahlten Zone in Weißrussland. Dieses Land hat 70 Prozent des radioaktiven Fall-outs abbekommen. Die Gäste werden ihre Sicht zur Atomenergie und zum gemeinsamen Europa darstellen.

Artikel vom 21.04.2006