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»Wir gefährden
keine Arbeitsplätze«


Zu der Berichterstattung in der RAHDENER ZEITUNG über die Bürgerversammlung zu den Erweiterungsplänen der Frma Kolbus vom 31. März erreichte die Redaktion ein Leserbrief. Darin heißt es:
»Kolbus möchte expandieren. Und das ist gut so. Kolbus möchte bauen. Auch das ist gut. Etwa 350 Arbeitsplätze will die Firma schaffen und eine 6 600 Quadratmeter große Montagestätte hinter der bisherigen Halle errichten. Seit der Bürgerversammlung am 29. März wissen wir, dass zudem weitere Erweiterungen geplant sind.
Wir, die 28 Familien der anliegenden und benachbarten Straßen, befürworten diese Investitionen und den geplanten Bau. Behindern oder verhindern wollen wir diesen allerdings nicht - können wir auch gar nicht. Der seit 1986 bestehende Bebauungsplan ist rechtskräftig und kann von der Firma Kolbus in jedem Falle zur Erweiterung genutzt werden.
Wir möchten nur die von Kolbus geplante Verkehrsführung so nicht kommentar- und diskussionslos hinnehmen. Nach unserer Auffassung nämlich bestehen gerade im Sinne der Sicherheit unserer Kinder andere Möglichkeiten der Planungsumsetzungen. Diese sehen vor, den Zuliefer-Verkehr über öffentliche Straßen abzuwickeln, die im Moment nicht Lkw-tauglich und bereits jetzt mit fast 500 Fahrzeugen pro Tag belastet sind. Nach jetzigem Stand sollen diese Straßen nicht ausgebaut werden. Wie soll dies verkehrsrechtlich aussehen? Ein Schulkind auf dem Rad neben einem 18 Meter langen Lkw auf einer knapp über vier Meter breiten Straße? Achtung, Gegenverkehr!
Warum ist in den Verkehrsplanungen nicht der August-Kolbus-Weg vorgesehen - eine unserer Meinung nach ideale Zulieferstraße? Wieso vergeben die Planer diese Chance?
Vergeben hat Kolbus auch bisher zahlreiche Chancen, auf unsere Vorschläge im Dialog zu reagieren. Unter den Begriffen Ýgute NachbarschaftÜ und ÝKompromissbereitschaftÜ verstehen wir Anwohner wohl etwas anderes.
Die Stadt, die eigentlich für die Verkehrsführung zuständig ist, hat bis einen Tag vor unserer Bürgerversammlung ebenfalls nur wenig Interesse für unsere Position gezeigt, versucht allerdings den Dialog zwischen uns und der Firma Kolbus in die Wege zu leiten. Bürgermeister Bernd Hachmann hielt zudem sein Wort und beauftragte einen unabhängigen Verkehrsplaner, der eventuell andere und alternative Lösungen erarbeiten soll.
Das größte Interesse an unseren Vorschlägen hatten bisher die Mitarbeiter der Firma Kolbus. Diese waren zu der von uns durchgeführten Bürgerversammlung in großer Zahl erschienen. Jetzt wissen sie: Wir wollen ihre Arbeitsplätze nicht gefährden. Zudem haben sie in Erfahrung gebracht, dass die Führung der Firma Kolbus den Zulieferverkehr über nicht-Lkw-taugliche Straßen ohne Radwege führen möchte, anstatt über ein modernes Betriebsgelände.«
Tanja ROSERahdenund 28 Anwohner-Familien der Straßen: »Im Fang«, »Auf der Heide 5«, »Ratzeburger« und »Am Espelkämper Feld«

Artikel vom 21.04.2006