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»Immer mehr wollen
mit Holz  heizen«

15 000 Besucher bei Fachtagen auf »Pohlscher Heide«

Rahden/Hille (WB). Ein positives Resümee der Heizholztage auf der Pohlschen Heide zog während der Aufsichtsratssitzung der Gesellschaft zur Verwertung organischer Abfälle (GVoA) Vorsitzender Friedrich Klanke.

Trotz zeitweise regnerischer Witterung seien an den beiden Veranstaltungstagen 15 000 Besucher gekommen, um sich an den Ständen zu informieren. Der Minister für Umwelt, Naturschutz, Landwirtschaft und Verbraucherschutz, Eckhard Uhlenberg, habe sich beeindruckt von der Ausstellung und dem Informationsangebot rund um das Thema »Heizen mit Holz« gezeigt.
Gut bewährt habe sich, so Klanke, wieder die Zusammenarbeit von Forstamt Minden und der GVoA. Die GVoA habe den Besuchern die Möglichkeit geboten, die neue Mechanisch-Biologische Anlage (MBA) auf dem Deponiegelände zu besichtigen. Minister Uhlenberg habe der Biomassenerzeugung auch Stabilisierung der Energiekosten, sowie der Verbesserung des Klimaschutzes als Zukunftsfeld in der Land- und Forstwirtschaft große Bedeutung beigemessen. In diesem Bereich sieht die GVoA Möglichkeiten, ansteigende Mengen von Abwärme aus den auf dem Deponiegelände betriebenen Blockheizkraftwerken zur Erzeugung von Strom aus Deponiegas, sowie aus der neuen MBA zu nutzen. Diese Abwärme soll gemeinsam mit Sonnenenergie durch einfache und preisgünstige Anlagen für die Trocknung von Holz oder anderen nachwachsenden Energiepflanzen neben der Heizung des Bürogebäudes, auf der Deponie eingesetzt werden.
Im Rahmen eines Modellprojektes ist geplant, konkrete Erfahrungen und die technische Umsetzbarkeit zu überprüfen. »Mit einer Firma aus Petershagen wird auf einer landwirtschaftlichen Fläche eine erste Demonstrationsanpflanzung vorgenommen. Wachstum, Pflanz-, Pflege- und Erntekosten einschließlich Vermarktung und Einsatz als Brennstoff sollen erprobt und dokumentiert werden«, berichtete Klanke.
GVoA-Geschäftsführer Burkart Schulte wies darauf hin, dass verschiedene Sorten der Balsampappel besonders hohe Wuchsleistungen unter mitteleuropäischen Klimabedingungen aufweisen. Allerdings gebe es auch mit weiteren Biomassenpflanzen inzwischen sehr erfolgversprechende Züchtungen mit einem hohen Energieertrag pro Fläche. So könnten pro Jahr und Hektar Holzmengen heranwachsen, deren Verbrennung etwa 5000 Liter Heizöl ersparten. Zur Düngung dieser Flächen sollten auch vergleichende Versuche mit dem von der GVoA erzeugten Kompost - der nach RAL-Gütezeichen geprüft und anerkannt sei - dokumentiert werden.
Im Rahmen dieses Modellprojektes werden Verfahren für An-bau und Ernte der Pflanzungen betrachtet. Hieraus sollen Nutzungsempfehlungen für die Landwirte erstellt werden. Bei den nächsten Heizholztagen will man die Ergebnisse vorstellen.

Artikel vom 21.04.2006