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Bauschutt bekommt bei
Hagedorn eine Chance

Abbruchfirma investiert in neue Recycling-Anlage


Von Stephan Rechlin
Gütersloh (WB). Das Gütersloher Abbruchunternehmen Hagedorn wird drei Millionen Euro in eine neue Bauschutt-Recycling-Anlage investieren. Die neue Anlage soll auf 22 000 Quadratmetern hinter dem Verwaltungsgebäude der Firma an der Werner-von-Siemens-Straße, in Richtung Berliner Straße entstehen. Das geht aus einem Schreiben des Unternehmens an Nachbarn hervor.
Über Details des Vorhabens wollen Thomas und Barbara Hagedorn in der kommenden Woche informieren. Der geplante Neubau wurde bereits im Grundstücksausschuss und im Rat der Stadt diskutiert. Beide Gremien stimmten dem Plan zu - die neue Anlage schafft nicht nur neue Arbeitsplätze, sie eröffnet darüber hinaus Bauherren eine Möglichkeit, ihren Bauschutt nach Vorgaben des neuen Umweltgesetzes aufbereiten zu lassen.
Die Anlage setzt sich unter anderem aus einer Sortiermaschine, einer Berieselungsanlage und einem Staubschutz zusammen. Nach Auflagen des Staatlichen Amtes für Umwelt- und Arbeitsschutz muss der Bauschutt in einem geschlossenen Gebäude abgeladen werden. Teile des Schutts könnten giftige Stoffe wie Asbest enthalten. Deren Ausbreitung soll dadurch von vornherein verhindert werden. Ferner verpflichtet sich das Unternehmen zur Anlage eines begrünten Lärmschutzwalles.
Der sortierte und aufbereitete Bauschutt kann wieder bei Bauarbeiten verwendet werden - etwa als Untergrundmaterial im Straßenbau oder zur Befestigung von Seitenstreifen. Anlagen dieser Größenordnung gibt es in Ostwestfalen-Lippe bisher nicht.
Das Recycling von Bauschutt zählt seit der Unternehmensgründung vor zehn Jahren zum festen Angebot der Firma Hagedorn. In Brackwede bereitet die Firma ihren Schutt auf einem 6000 Quadratmeter großen Gelände auf. Diese Kapazität reichte schon bei der Verlegung des Stammsitzes nach Gütersloh vor zwei Jahren nicht aus, um die allein in Bielefeld anfallenden Schuttmengen zu bewältigen.
Die fachgerechte Behandlung von Schwermetall-, Mineral-Kohlenwasser- und Teer-Belastungen gehört nach dem verschärften Umweltrecht zum Einmaleins eines Abbruch-Unternehmens. Mit modernen Lösungen des Abfall-Problems sichert sich die Firma Hagedorn inzwischen einen hohen Marktanteil im Abbruchgeschäft Ostwestfalens und weit darüber hinaus. Mehr als 32 Mitarbeiter erwirtschaften gegenwärtig einen Jahresumsatz von mehr als sieben Millionen Euro.

Artikel vom 22.04.2006