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Tabernakel ist zerstört zurück

Am Dümmer See von Spaziergängern entdeckt - Restaurierung fraglich

Von Jürgen Gebhard (Text)
und Oliver Schwabe (Fotos)
Vlotho (VZ). Der Mitte März beim Einbruch in das katholische Gemeindezentrum Heilig-Kreuz Vlotho gestohlene Tabernakel ist seit gestern Nachmittag zurück. Schwer beschädigt haben ihn Pfarrer Konrad Kobinski und einige Helfer im Eingangsbereich aufgestellt.
Pfarrer Konrad Kobinski mit dem Bild des unbeschädigten Tabernakels aus der Sakristei.
»Da kann jeder sehen, was die Einbrecher angerichtet haben«, sagte Konrad Kobinski, nachdem er den ersten Schock über den Zustand überwunden hatte. Ob das schwere Behältnis aus der Sakristei jemals renoviert werden kann, erscheint mehr als fraglich: Die Unbekannten hatten den schweren Metallschrank mit Schneidbrenner und Flex bearbeitet und dabei unter anderem die kunstvoll gestalteten Verzierungen des rechten Türflügels mit der Darstellung der Mutter Gottes völlig zerstört. An anderen Stellen hat sich die Flex tief in das Metall gearbeitet und dabei dunkle Brandspuren hinterlassen. »Es sieht wirklich schlimm aus«, schüttelte der Pfarrer den Kopf.
Spaziergänger hatten vor zwei Wochen den schweren Tabernakel in einem Gelände am Dümmer See gefunden und daraufhin die Polizei alarmiert. Die Beamten aus Diepholz stellten den Metallschrank sicher und werteten die Spuren aus. Anhand der von der Kreispolizeibehörde Herford verbreiteten Fahndungsunterlagen konnten sie den ungewöhnlichen Fund schnell dem Einbruch in Vlotho zuordnen.
Neben dem Tabernakel waren Mitte März zwei wertvolle Kelche, ein Ciborium und zwei kleine Krankenpatene, ebenfalls zur Hostienaufbewahrung, entwendet worden. »Diese Teile der Beute sind bei uns nicht wieder auftaucht«, so Robert Hörnschemeier von der Polizei Diepholz gegenüber der VLOTHOER ZEITUNG.
Gestern konnte der beschädigte Tabernakel abgeholt werden. Pfarrgemeinderatsvorsitzende Christa Stausberg und Gemeindemitglied Christine Tepper-Remmers hatten sich mit einem Opel-Kombi auf den Weg gemacht. »Vier starke Polizisten haben das schwere Stück in unseren Wagen geschleppt«, berichtete Christa Stausberg nach der Ankunft in Vlotho.

Artikel vom 21.04.2006