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Teamchef Rohracker:
»Der Druck ist groß«

Niedersachsen-Rundfahrt heute in Rheda-Wiedenbrück

Rheda-Wiedenbrück (rob). Seit Monaten arbeitet das Team Lamonta auf die Niedersachsen-Rundfahrt hin. »Unser erstes wichtiges Saisonziel in diesem Jahr«, beschreibt Teamleiter Holger Sievers die Oddset-Rundfahrt, die am heutigen Freitag Nachmittag erstmals in Rheda-Wiedenbrück, dem Sitz des Teams, Station macht.

Vor der eigenen Haustür viel zeigen zu wollen, lastet inzwischen ein wenig auf der Mannschaft. »Der Druck ist groß«, weiss Peter Rohracker, der als Sportlicher Leiter die Mannschaft beim letzten Form-Check am Ostermontag bei »Rund um Köln« betreute und auch bei der Oddset-Rundfahrt im Teamwagen Regie führt.
Durch Verletzungen und Grippeerkrankungen war Holger Sievers gezwungen, das Lamonta-Aufgebot auf vier Positionen zu ändern. Neuprofi Hannes Blank, der in Holland und Belgien solide Leistungen gezeigt hatte, rückte ins Aufgebot. »Wir bringen unsere stärksten Leute an den Start«, telefonierte Sievers am Dienstag, als das Team bereits Quartier am Start in Winsen/Luhe bezogen hatte, in die Heimat.
Dazu gehört in dieser Saison zweifelsohne Uwe Hardter, der ein Jahr nach seinem Pharmazie-Examen am vorletzten Wochenende in Fürth als Zweiter aufs Podium fuhr und als früherer Giro-Teilnehmer über Rundfahrt-Erfahrung verfügt. Neu ins Aufgebot rückte ferner Steffen Weigold, der bei »Rund um Köln« mit einer kämpferischen Leistung einmal mehr ein Ausrufezeichen setzte.
»An Alessandro Petacchi heranzureichen wird für alle im Feld sehr schwer werden«, stellt Peter Rohracker die Ausnahmestellung des Supersprinters heraus, der in seiner Profikarriere schon 112 Mal die Arme als Sieger hochriss. Eine andere Karte kann dagegen Björn Papstein spielen. Der Bergspezialist aus Meerbeck hat im letzten Jahr auf der dritten Etappe mit einer Solofahrt sein Können demonstriert und die Etappe mit drei Minuten Vorsprung direkt vor seiner Haustür gewonnen.
Die Harzetappe dürfte dem 30-Jährigen fehlen, aber durch sein Heimrennen fühlt er sich auch ohne die ganz großen Berge angespornt. „»Die Rundfahrt beinhaltet Abschnitte, die ich im Training täglich fahre, die kenne ich im Schlaf“, sagt »Pappe«. Das erste Ergebnis auf dem Podium hat er vor zehn Tagen in Fürth abgeliefert. »Ein gutes Gefühl, nach Kniebeschwerden und Bronchitis noch rechtzeitig in Form gekommen zu sein«, so Papstein, seit 2002 bei Lamonta und damit dienstältester Rennstall-Profi.

Artikel vom 21.04.2006