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Heißer »Theesen-Tanz« 2:2

»Emsstadtpower« spät, aber rechtzeitig - Gessat: »Pure Unsportlichkeit«

Von Philipp Bülter
Theesen (WB). Landesligist und Tabellenführer SC Wiedenbrück 2000 musste in der gestrigen Nachholpartie beim VfL Theesen alles in die Waagschale werfen, um am Ende ein gerechtes 2:2 (2:1) zu holen. Die Emsstädter erwartete beim VfL ein ganz heißer »Theesen-Tanz« - und der hatte es in sich.

Denn die Begegnung des Tabellendritten aus Bielefeld gegen den SCW entwickelte sich von Beginn an zu einem umkämpften Spiel, in dem beide Teams Gelegenheit dazu hatten, Kritik am Schiedsrichter loszuwerden.
Während den Wiedenbrückern besonders das ständige Foulschinden des Theesener Goalgetters Kambach ein Dorn im Auge war (Trainer Gessat: »Der fällt sehr schnell und provoziert nur - pure Unsportlichkeit!«), erbosten sich die Gastgeber über zwei spielmitentscheidende Szenen: Zunächst bekamen die Gäste nämlich einen umstrittenen Handelfmeter zugesprochen (45.), den Kapitän Romek Powroslo sicher verwandelte.
Und als die Partie schon gelaufen schien, fiel wieder einmal Theesens Kambach - und der Unparteiische pfiff Freistoß, obwohl der Stürmer im Strafraum zu Fall gekommen war (92.). Glück für Wiedenbrück!
Doch die Gäste mussten sich schon vorher auf den »Theesen-Tanz« einlassen. Kuriositätenkabinett in Minute 20: Als zum zweiten Mal die Kugel über den Zaun und den abschüssigen Hang hinuntersegelte, ermahnte der Schiedsrichter Theesen-Kapitän Kambach, doch bitte die Bälle zurückholen zu lassen. VfL-Trainer Andreas Brandwein brüllte los: »Die Blauen haben doch zwei gesunde Beine, dann sollen sie doch die Pille holen, wenn sie die unbedingt wollen.« Fußball wurde aber auch noch gespielt. Leider in der ersten Hälfte kaum von den lethargischen Emsstädtern, die behäbig und kopflos agierten. Gessat: »Da haben wir auch einfach kaum Zweikämpfe gewonnen.«
Der Spitzenreiter strauchelt? Keineswegs, denn nach dem Pausentee rackerten die Gessat-Jungs plötzlich, entwickelten einen Riesendruck: »Power-Wiedenbrück«! Als der ganz schwache Zlocki dann noch Stürmer Kramer Platz machte (61.), wurde der nur eine Zeigerumdrehung später zum umjubelten Joker: Nach Knezevic-Querpass netzte der Ex-Clarholzer zum verdienten 2:2-Ausgleich ein.
Coach Jürgen Gessat: »Nach dem 2:2 habe ich das konsequente Nachsetzen vermisst. Wir müssen mit dem einen Punkt leben.« Und das kann der Primus sehr gut, denn Dornberg patzte daheim gegen Tengern und unterlag 1:2!
SC Wiedenbrück 2000: Bremehr - Scharpenberg - Ergun, Fahrenwald - Kurtulus, Powroslo, Knezevic, Zlocki (61. Kramer) - Negri (79. Monert) - Zuraski, Ciflik (46. Grunwald).
Tore: 1:0 (29.), 2:0 (32.), 2:1 (45., HE) Powroslo, 2:2 (62.) Kramer.

Artikel vom 21.04.2006