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AIDS immer noch aktuell

Junge Union im Mühlenkreis informiert sich


Minden-Lübbecke/Espelkamp (WB). 3,1 Millionen Todesfälle jedes Jahr, 40 Millionen Infizierte weltweit. Auch wenn ein Großteil dieser Zahlen weit weg verursacht wird, ist AIDS eine der bedrohlichsten Krankheiten weltweit. In Osteuropa, also in direkter Nachbarschaft, infizieren sich inzwischen wöchentlich etwa 2600 Menschen.
Auch in Deutschland steigen die Zahlen, derzeit sind es etwa 2600 Infektionen pro Jahr. Für die Junge Union Minden-Lübbecke ein Grund, sich mit dem Thema näher zu beschäftigen.
Um sich vor allem über die Situation vor Ort zu informieren, lud die JU mit ihrem Kreisvorsitzenden Henning Vieker die Diplom-Sozialpädagogin Astrid Pieper ein. Sie ist bei der Arbeiterwohlfahrt Minden-Lübbecke angestellt und dort im Rahmen des Projekts »Youthwork« für die AIDS-Prävention zuständig.
Sie verbringe die meiste Zeit mit Jugendlichen, hauptsächlich im Rahmen von sexualpädagogischen Aufklärungsprojekten des Religions- oder Biologieunterrichts. Wichtig sei es, mit den Jugendlichen ins Gespräch zu kommen. Ihre Projekte sind eine wichtige Ergänzung zu dem oft sehr sachlichen Unterricht in der Schule. »In der Klasse trauen sich viele nicht, bestimmte Fragen zu stellen. Diese Fragen werden dann an mich gerichtet, zum einen in geschlechtsspezifisch getrennten Gruppen, aber auch ganz persönlich«, so Pieper.
Besonders von Interesse für die JUĂ•ler waren auch die Infiziertenzahlen aus dem Mühlenkreis. Vier positive Testergebnisse gab es seit 1999, davon ein Fall aus dem vergangenen Jahr. Im gesamten Regierungsbezirk Detmold ohne Bielefeld gab es 2005 20 HIV-Neuinfizierte. »Insgesamt ist zu beobachten, dass es höhere HIV-Zahlen vor allem in großen Städten gibt.« Die Pädagogin beantwortete außerdem Fragen der Jungpolitiker zum Thema AIDS, etwa über Behandlungsmöglichkeiten.
In der kommenden Zeit will die Junge Union auch etwas dazu beitragen, dass das Thema HIV/AIDS nicht in Vergessenheit gerät. Denn auch Astrid Pieper wies auf das wachsende Risikoverhalten gerade junger Menschen hin, was im Zusammenhang mit AIDS eine sehr ungünstige Entwicklung sei. Angedacht ist seitens der JU etwa eine Aktion am Welt-AIDS-Tag. Weitere Informationen auch im Internet unter
www.ju-milk.de

Artikel vom 21.04.2006