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Wetterfeste Burgruine für die Enten

Tischler Karl Wolfram (74) bastelte das neue Zuhause fürs Federvieh an der Lippequelle

Von Bernhard Liedmann
(Text und Foto)
Bad Lippspringe (WV). Bad Lippspringe hat demnächst zwei Burgruinen. Schwan Lohengrin bekommt den Schwanen-Tempel und die Enten auf Odins Auge müssen demnächst auch nicht mehr im Freien schlafen. Karl Wolfram (74) aus Bad Lippspringe hat ihnen eine zwei Zentner schwere Burgruine gebaut. Die Entenburg als Abbild der großen Ruine wird pünktlich zum Frühlingsfest am Sonntag, 30. April, an das Federvieh übergeben.

Nachdem der Bad Lippspringer Rentner im Westfälischen Volksblatt von der Rettungsaktion von Lohengrin durch die Polizei und die private Tierschützerin Gudrun Lumpp erfahren hatte, ging der gelernte Tischler spontan zu Bürgermeister Willi Schmidt und wollte für Lohengrin ein neues Zuhause bauen. Da »Infirm« bereits den Schwanentempel baute, entschloss sich Wolfram, eine Enten-Burg als Abbild der Burgruine zu schaffen. Drei Wochen arbeitete er in seiner Kellerwerkstatt an dem 1,80 Meter breiten und 1,60 Meter hohen Objekt aus wasserfesten Platten. Ein echter Haus-Edelputz wurde zusätzlich aufgetragen, der städtische Bauhof sorgt jetzt für das gesamte Fundament, damit die kleine Burg sicher in der Lippequelle steht. »Die einfachste Übung«, sagt der Rentner jetzt nach der Fertigstellung. Für die Enten sind in der Ruine zwei große Boxen vorhanden, die zum Säubern auch geöffnet werden können, zusätzlich gibt es im Anbau noch einen Nistkasten. Gegen Unwetter und Regen schützt eine schwere Teerpappe die Ruine und ihre künftigen Bewohner«.
In der kommenden Woche wird die Feuerwehr beide Objekte mit dem Leiterwagen vor der Burg installieren, damit Bürgermeister Willi Schmidt im Rahmen des Frühlingsfestes des Heimatvereins beide Objekte offiziell übergeben kann.
Ausgelöst worden war die Hilfsaktion durch den Schwan Lohengrin, der im Winter von der Polizei völlig erschöpft und abgemagert auf der Lippequelle gerettet wurde (wir berichteten). Die Badestädter Firma »Infirm« übernahm den Bau eines Schwanenhauses, das ebenfalls inzwischen fertiggestellt wurde. Doch künftig soll den Tieren vor der Burgruine nicht nur gerade im Winter ein geschütztes Obdach gegeben werden. Auch ein Fütterungsautomat wird künftig dafür sorgen, dass es den Tieren an nichts mehr mangelt.
Das Frühlingsfest des Heimatvereins an der Burgruine wird am Sonntag, 30. April, um 10.30 Uhr eröffnet mit einem Platzkonzert des Spielmannszuges und des Musikzuges der Freiwilligen Feuerwehr. Um 12 Uhr wird der Maibaum aufgestellt. Im Anschluss daran erfolgt die Übergabe der neuen Enten-Burg und des Schwanen-Tempels durch den Bürgermeister. Anschließend können sich die Besucher bei einer kräftigen Erbsensuppe stärken. Nachmittags ab 14 Uhr wird es wieder das Kuchenbuffet in der Kaiser-Karls-Trinkhalle geben. Am Nachmittag sorgt der Kolping-Musikerverein für die musikalische Unterhaltung der Besucher. »Hausgemachtes« am Stand der Landfrauen, Grillstand sowie eine Biertheke sorgen für das leibliche Wohl. Für die jüngsten Besucher wird wieder ein Kinderkarussell aufgebaut. Der Heimatverein freut sich über Kuchenspenden für die Kuchentheke. Der Kuchen kann vormittags in der Kaiser-Karls-Trinkhalle abgegeben werden.

Artikel vom 21.04.2006