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»Neues Jahrhundert«
für Boxfan Hodes

Senior wird heute 101 Jahre alt

Von Herbert Sobireg
Herstelle (WB). »Erst einmal 100 werden und dann sehen, wie es weiter geht.« Diesen denkwürdigen Satz sagte der Polster- und Sattlermeister Peter Hodes in Herstelle wenige Tage vor seinem 100. Geburtstag. Heute, Donnerstag, feiert Peter Hodes im Kreise seiner Freunde, Nachbarn und Familie bereits seinen 101. Geburtstag.

»Das Leben seit meinem 100. hat sich kaum verändert, ich habe immer noch viele Freunde und bin der Mittelpunkt meiner Familie. Wichtig für mich ist, dass ich gesund bleibe und einen klaren Kopf behalte«, stellte Peter Hodes kürzlich im Gespräch mit »seinem« WESTFALEN-BLATT fest, dessen treuer Leser er seit dessen Gründung ist.
Kaiser Wilhelm I. regierte Deutschland, als Peter Hodes am 20. April 1905 das Licht der Welt erblickte - im Weserdorf Herstelle. Hier ging er auch zur Schule und hier absolvierte er im elterlichen Betrieb auch eine Lehre als Sattler und Polsterer, legte seine Gesellenprüfung 1923 beim Obermeister Bertram in Höxter mit Erfolg ab und ging anschließend als »Handwerksbursche« auf Wanderschaft bis an den Bodensee.
Seine Volontärszeit verbrachte er in Hamm, Dortmund und Essen, legte am 22. Februar 1930 schließlich in Paderborn seine Meisterprüfung ab.
Dann musste er in den unseligen Zweiten Weltkrieg ziehen. Am 15. Juli 1942, während eines Kriegsurlaubs, heiratete Peter Hodes in Herstelle seine Hedwig, die ihm vier Kinder schenkte, die Zwillinge Brigitte und Peter und noch einmal Zwillinge Annette (bei ihr lebt er heute) und Magdalene.
Zurück aus Krieg und Gefangenschaft nahm er seine Arbeit im elterlichen Betrieb wieder auf. Neben seiner Mitgliedschaft in Hersteller Vereinen waren Fußball, Motorradsport und vor allem das Boxen seine großen Hobbys.
Den großen Max Schmeling sah er mehrmals boxen, zitterte am Ring mit seinem Idol. Erst vor einiger Zeit lernte er den Boxer Axel Schulz in Beverungen bei einem »Wett-Grillen« kennen. Dass dieser nach seinem Abschied nun doch wieder in den Ring klettern will, findet Peter Hodes nicht passend. »Wenn das nur gut gehtÜ, meint er nachdenklich zu diesem Comeback.
Obwohl Peter Hodes sein Leben lang ein sehr heimatverbundener Mensch war, zog es ihn doch zu vielen Urlaubsreisen immer wieder hinaus in die Welt. Voller Stolz zeigt er seinen Freunden und Gästen, die immer wieder gern bei ihm vorbei kommen, die vielen gut sortierten Fotoalben mit wunderschönen Bildern.
Sehr gern erinnert sich Peter Hodes auch an seinen Doppelkopf-Club, den er mit Freunden im Jahre 1954 gegründet hat. Jahrzehntelang trafen sich die Kartenspieler regelmäßig zu Doppelkopf-Runden, aber auch zu geselligen Veranstaltungen und ausgedehnten Reisen.
Zahlreiche Freunde werden am heutigen Donnerstag wieder hereinschauen und ihrem »Peter Peter«, wie er liebevoll in Herstelle genannt wird, zum 101. Geburtstag gratulieren.

Artikel vom 20.04.2006