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HSG hat's in der Hand

Augustdorf/Hövelhof gewinnt dramatisches Kellerduell

Von Markus Schlotjunker
(Text und Foto)
Niestetal-Heiligenrode (WV). »Das war Abstiegskampf pur!« Nach einem 60-minütigen Kampf gewann Handball-Zweitligist HSG Augustdorf/Hövelhof das Kellerduell bei der HSG Niestetal-Staufenberg mit 27:26 (13:13) und kann den Klassenerhalt nun wieder aus eigener Kraft schaffen.

Viel Kraft mussten die Musketiere schon in Niestetal aufwenden, bis der Sieg schließlich feststand. Von der ersten Minute an gaben beide Teams alles. Da machten auch die beiden verletzten Christos Kolios und Christian Grunow keine Ausnahme. Eigentlich hatten beide nur einen Kurzeinsatz angekündigt, bissen aber die Zähne aufeinander und spielten durch. So konnte Kolios für den ersten Höhepunkt in einer an Spannung nicht zu überbietenden Partie sorgen. Mit zwei Hebern hintereinander überwand er den Niesetaler Kai (Tor-)Hüter und die Gäste führten 10:7 (19.).
Zwar gingen die Gastgeber wieder in Führung, doch mit dem wohl schönsten Tor der Begegnung stellte Manuel Honerkamp -Ê wagerecht in der Luft liegend -Ê den wichtigen 13:13-Halbzeitstand her. Darauf aufbauend zog Augustdorf/Hövelhof nach dem Wechsel auf zwei Tore davon. Nur einmal (beim 19:18, 46.) ging Niestetal-Staufenberg in Front, sonst legte die von Boenigk-Sieben stets einen Treffer vor und die Gastgeber glichen aus. Dramatischer konnte es nicht zugehen. Der knappe Spielstand sollte sich aber negativ auf die Nerven einiger Akteure auswirken.
Mehrmals standen sich in der zweiten Hälfte Spieler Auge in Auge gegenüber. Es gingen auch einige nach vermeintlichem Körperkontakt zu Boden, was ein zwei Rudelbildungen zur Folge hatte, doch die beiden souveränen Schiedsrichter griffen konsequent durch und sorgten für Beruhigung. »Das gelang aber bei uns besser als bei Niestetal«, stellte Trainer Diethard von Boenigk richtig fest. »Besonders Ivan Nincevic hat auch verbal permanent provoziert«, schilderte Grunow.
Nincevic sah nach einem Foul gegen Sandor Kemeny Rot (59.). Gleich anschließend demonstrierte Wladimir Stukalin seine derzeitige Treffsicherheit (sowohl aus dem Rückraum als von der Siebenmetermarke) mit einem verwandelten Strafwurf zum 26:25 und als Honerkamp Sekunden vor Schluss zum 27:26 einnetzte, waren die in dreistelliger Anzahl mitgereisten HSG-Fans kaum noch zu halten. »Wir haben endlich mal Glück gehabt, aber auch verdient gewonnen«, freute sich von Boenigk. »Mir tut alles weh, aber das ist egal«, gab es bei Kolios Freude pur und »HSG-Macher« Friedhelm Brune standen sogar die Tränen in den Augen. »Wir haben aber noch nichts erreicht und brauchen weitere vier Punkte«, blieb der Trainer auf dem Teppich.
HSG: Krüger, Selke - Honerkamp (5), Mylius, Vasek (3), Grunow (1), Kemeny, Gote (1), Feldmann (4), Kolios (3), Stukalin (10/3).

Artikel vom 24.04.2006