20.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Unterwegs auf der
Fährte Gottlieb Viehes

Pastor Moritz über Missionsarbeit und seine Reisen

Löhne-Mennighüffen (ke). An die zurückliegende Löhner Ausstellung über den aus Mennighüffen stammenden Missionar Gottlieb Viehe knüpft ein Diavortrag an, den Pastor Walter Moritz aus Werther in der Gemeinde Siemshof hält. Er ist dort am kommenden Mittwoch, 26. April, zu Gast.

Das zweiwöchentliche Treffen in »Pastors Kaffeestube« beginnt am Mittwoch um 15 Uhr. Walter Moritz, der heute im Ruhestand in Werther lebt, wird dort eine Andacht halten. »Als Missions-Stratege unter den Hereros«, so hat Pastor Walter Moritz seinen Lichtbilder-Vortrag über Leben und Wirken Gottlieb Viehes überschrieben. Er hat als Präses, Übersetzer und Schulleiter in Südwestafrika gearbeitet.
Gottlieb Viehe wurde auf einem Bauernhof an der heutigen Krellstraße in Mennighüffen geboren. Er war fünf Jahre alt, als seine Familie 1844 mit ihm nach Nordamerika auswanderte. Der Vater Gottlieb Viehes war ein Niederstuke aus Häver bei Kirchlengern, der 1830 auf dem Viehhof Krell Nr. 54 einheiratete. 1844 wurde der Hof von zwölf Morgen Größe an den Colonus Christoph Möller verkauft. Gottlieb Viehe kehrte zur Ausbildung bei der Rheinischen Mission nach Deutschland zurück. Von 1866 bis zu seinem Tod 1901 sorgte er für die Verbreitung der christlichen Botschaft unter den Herero im damaligen Deutsch-Südwest.
Walter Moritz gehört zu seinen Nachfolgern. Er war von 1960 bis 1972 in Walfis Bay im heutigen Namibia tätig, das er weiterhin nahezu jedes Jahr aufsucht. In Otjiwarongo - das Hererowort bedeutet »schöner Ort« - lebt seine Tochter Birgit Hausmann mit Familie. Ende Februar ist er von einem zweimonatigen Aufenthalt in dem afrikanischen Land zurückgekehrt. Auch über Eindrücke seiner jüngsten Reise wird er in Siemshof berichten.
Mit Vorträgen zu verschiedenen Anlässen hat Moritz in Namibia den Herero-Freund Gottlieb Viehe in Erinnerung gebracht. Dabei folgte er dessen Spuren. So konnte der Pastor im Ruhestand in Omaruru - hier errichtete Viehe einst ein Missionshaus, das heute unter Denkmalschutz steht - einen Gottesdienst der deutschen Gemeinde gestalten.
Von seinem Standort in Otjiwarongo aus erreichte er das 180 Kilometer entfernte Okahadja. Dort liegt Gottlieb Viehe begraben. In diesem Ort errichtete er einst eine Lehrer-Ausbildungsstätte, das Augustineum. »Es war für mich erhebend, in der deutschen Kirche zu predigen, wo einst Heinrich Vedder, Missionar aus Spenge, stand«, nennt Moritz eine weitere Verbindung zur Heimat. Vedder lebte von 1903 bis 1972.
In Swakopmund an der Küste und in der Hauptstadt Windhuk wandte sich der Reisende aus Werther vor wissenschaftlichen Gesellschaften dem Thema der Missionsgeschichte zu: Leben und Werk Viehes. Ihm widmet er sich auch in seinem neu erschienenen Buch über den Missionar aus Mennighüffen.
Bestellungen dafür werden in den heimischen Buchhandlungen angenommen. Das neue Buch von Pastor Moritz hat die ISBN-Nummer 99916-68-23-3.

Artikel vom 20.04.2006