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Flottenpflege im
Halbstundentakt

Blick in die VMR-Werkstatt an der Goebenstraße

Von Jörn Hannemann
Herford
(HK). Wenn die Busse alle Menschen an ihr Ziel gebracht haben, ist noch lange nicht Schluss. Jeden Tag herrscht in Herfords größter Halle Hochbetrieb - dem VMR-Busdepot an der Goebenstraße.

Es riecht nach Öl und Diesel. Überall baumeln zahllose rote und blaue Schläuche von der Decke. »Damit die Busse bremsen können, schließen wir sie über Nacht an die Druckluftschläuche an«, erläutert der stellvertretender Werkstatt-Leiter Reinhard Bültemeier, »ansonsten müssten morgens erst 50 Busse mehrere Minuten ihren Motor im Stand laufen lassen. Diese Abgase wollen wir vermeiden.«
Umweltschutz liegt der VMR am Herzen. »Für jede Buswäsche verbrauchen wir fast 130 Liter«, erzählt der 49-jährige Kfz-Meister, »Trinkwasser verschwenden wir dafür jedoch nicht.« Stattdessen nutzt der Betrieb einerseits von einer Bioanlage aufbereitetes Wischwasser und Regenwasser, das auf den Dächern hektoliterweise gesammelt wird. In den Abendstunden kommen die Fahrzeuge im Halbstundentakt in die Halle: »Unsere Flotte besteht aus 56 Bussen, darunter 17 Gelenkbusse«, berichtet Kfz-Schlosser Hans-Ulrich Witthaus. »Für uns bedeutet das jede Menge Arbeit.« In der XXL-Werkstatt arbeiten insgesamt acht Schlosser, zwei Meister, zwei Mitarbeiter für das Ersatzteillager und zwei Auszubildende. »Wir warten die Fahrzeuge, säubern sie, lackieren sie hier sogar und führen fast alle Reparaturarbeiten - auch nach Unfällen - aus«, berichtet Kollege Jens Weimann.
Alle drei Monate ist bei jedem Bus eine Sicherheitsüberprüfung fällig. Dann geht Reinhard Bültemeier mit seinen Leuten auf Suche nach Fehlern, Pannen und Problemen. Sie kontrollieren alles - von der Bremsanlage über das Fahrwerk bis hin zu Nothammer und Feuerlöscher.
»Anders als noch vor 20 Jahren steckt viel Technik in den Gefährten«, weiß der KFZ-Meister. Beispielsweise können sich die Busse seitlich absenken und eine ausfahrbare Rampe ermöglicht auch Rollstuhlfahrern den Einstieg. »Viele Fahrzeuge sind außerdem mit Klimaanlage, Haltestellenansage und -anzeige sowie einer optischen Linienverlaufsanzeige ausgestattet«, so Bültemeier.
Längst hat sich der gute Ruf der Großwerkstatt rumgesprochen. So wartet das Unternehmen neben den 57 VMR-eigenen Bussen aus dem Kreis Herford und Taxibussen aus Oeynhausen und Löhne auch Fahrzeuge von Fremdunternehmen wie E.on oder Pieper.

Artikel vom 20.04.2006