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Strafe für radikalen SCP-Fan

Loriz kritisiert Finke


Paderborn (hh). Rechtsanwalt Heinrich Loriz war die nervliche Belastung der vergangenen Monate deutlich anzumerken. Die schriftliche und telefonische Drohung eines radikalen Fußballfans habe ihm und seiner Familie sehr zugesetzt, bekannte der Anwalt. Er vertritt bekanntlich die drei Kläger, die den Weiterbau der Paragon-Arena verhindern.
»Ich kann vor meinem Beruf und meiner Aufgabe nicht weglaufen«, sagte Loriz und beklagte: »Aber ich bin es leid, mich ständig rechtfertigen zu müssen«. Kritik übte der Anwalt an SCP-Präsident Wilfried Finke, der die Auseinandersetzung als »Krieg« bezeichnet hatte. »Solche Äußerungen vergiften die Atmosphäre«, so Loriz.
Den Drohbriefschreiber verurteilte eine Strafrichterin gestern zu einer Bewährungsstrafe von drei Monaten und 200 Sozialstunden. Das Strafmaß müsse ein Zeichen setzen und potenzielle Nachahmer abschrecken, betonte Oberstaatsanwalt Günter Krüssmann. Verteidiger Jost Ferlings sprach von einem »Exempel« und versicherte: »Mein Mandant bereut seine Tat zutiefst, er hätte seine Drohung niemals wahr gemacht«.
Polizei und Staatsanwaltschaft nehmen die Drohungen und Anfeindungen gegen die Stadiongegner allerdings keineswegs auf die leichte Schulter. Rechtsanwalt Loriz stand zeitweilig sogar unter Polizeischutz. »Solche Straftaten werden nicht hingenommen und nachdrücklich verfolgt«, warnte Krüssmann alle Hooligans.
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Artikel vom 20.04.2006