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Den Umgang mit
Patienten lernen

Demenz-Gesprächskreis geplant

Vlotho (ak). Vergesslichkeit, Orientierunglosigkeit und Stimmungsschwankungen sind klassische Anzeichen einer Demenz. Nicht nur für die Betroffenen, sondern auch für die Angehörigen bringt die Erkrankung Probleme mit sich. Hilfestellung zum Umgang mit dementiell Erkrankten bietet das Diakonische Werk im Kirchenkreis Vlotho in Form einer achtteiligen Seminarreihe.
»Hilfe zum Helfen« lautet der Titel des Kurses, der gestern im alten Pfarrhaus der St. Stephan-Gemeinde begonnen hat. Dort werden sich bis zum 7. Juni jeweils mittwochs von 15 bis 17 Uhr pflegende Angehörige mit der Demenz, speziell der Alzheimer-Erkrankung, auseinander setzen. Veranstalter ist das Diakonische Werk in Kooperation mit der AOK Herford/Minden-Lübbecke, die die Kosten übernimmt. »Der Bedarf ist da, auch in Vlotho«, sagte Volker Kamlage vom Diakonischen Werk, der das Seminar leitet, »denn gerade die Demenzkranken, die 24 Stunden am Tag betreut werden müssen, werden zu über 70 Prozent zu Hause versorgt.«
Die Teilnehmer erfahren Wissenswertes über die Alzheimer-Krankheit und bekommen praktische Pflegetipps. »Mäßige Bewegung an der frischen Luft und eine gehirnfreundliche Ernährung mit Nudeln, Kartoffeln, Reis und viel Flüssigkeit können den Verlauf der Demenz verzögern«, teilte Gastreferentin Tatjana Schilling mit. Sie bietet mentales Aktivierungstraining an. Dabei handelt es sich um ein medizinisch-wissenschaftlich kontrolliertes Gehirntraining zur Steigerung und Erhaltung der geistigen Leistungsfähigkeit. Zusammen mit Volker Kamlage, der als Diplom-Gerontologe tätig ist, lädt sie jeden ersten Mittwoch im Monat zwischen 15 und 18 Uhr zur Gedächtnis-Sprechstunde ins Diakonische Werk nach Bad Oeynhausen ein. Tatjana Schilling: »Je früher die Demenz erkannt wird, desto länger kann die Lebensqualität der Betroffenen erhalten werden.«
Volker Kamlage wünscht sich einen Demenz-Gesprächskreis in Vlotho. Einen solchen bietet er bereits seit einem Jahr in Bad Oeynhausen an. »Das Seminar kann der Auftakt zu einem solchen Treffpunkt für pflegende Angehörige sein«, sagte Kamlage. Räumlichkeiten würde die evangelische St. Stephan-Gemeinde zur Verfügung stellen, teilte Pfarrer Hartmut Bückendorf mit.
Anmeldungen zu dem Kurs, der am Mittwoch, 26. April, um 15 Uhr im Alten Pfarrhaus der St. Stephan-Gemeinde fortgesetzt wird, sind noch möglich unter % 0 52 21/59 43 06 oder 0 57 31 / 25 23 82.

Artikel vom 20.04.2006