19.04.2006 Artikelansicht
Ausschnitt Zeitungsausschnitt
Drucken Drucken

 

Wichmann erhöht den Druck

Fußball-Landesliga: Steinhagens Schicksalsspiel Donnerstag in Maaslingen

Von Stephan Arend
Steinhagen (WB). Erhard Wichmann, Fußball-Obmann des zuletzt strauchelnden Fußball-Landesligisten Spvg. Steinhagen, macht ernst: Eine weitere Niederlage Donnerstag im Nachholspiel in Maaslingen wird personelle Konsequenzen haben. »Der Druck für die Spieler und den Trainer ist noch größer geworden.« Wichmann machte gestern im Gespräch mit dem WESTFALEN-BLATT deutlich, dass er seinen Worten Taten folgen lassen wird.

Mindestens drei Punkte aus den Spielen in Tengern und gegen FC Türk Sport hatte der Fußball-Obmann gefordert. Stattdessen setzte die Spvg. ihre Talfahrt fort. Stimmte Gründonnerstag beim 1:2 in Tengern immerhin die Einsatzbereitschaft, ließ sich die Mannschaft Montag beim 1:3 auf eigenem Platz gegen FC Türk Sport Bielefeld hängen. Die emotionslose wie mutlose Vorstellung der Gastgeber brachte bei Wichmann das Fass endgültig zum Überlaufen. Die erste Konsequenz: Die Zahlungen an die Spieler sind vorerst eingestellt worden.
Verliert das mittlerweile stark abstiegsgefährdete Team vom Cronsbach Donnerstag erneut, kündigt Steinhagens »starker Mann« drastische Maßnahmen an. Wichmann lässt noch offen, ob dann Coach Stefan Studtrucker vielleicht sogar den Hut nehmen muss oder mehrere Spieler aus der Mannschaft fliegen bzw. auf die harte Ersatzbank verbannt werden: »Unser Trainer gibt sich die größte Mühe. Ich habe aber das Gefühl, dass er einige Spieler nicht mehr erreichen kann. Vielleicht macht es mehr Sinn, drei oder vier Leute rauszuschmeißen und durch Akteure zu ersetzen, die sich wenigstens den A... aufreißen.«
Erhard Wichmann ärgerte sich maßlos darüber, dass der Gegner es seinen Jungs vormachte, wie man im Abstiegskampf zu Werke geht. »Die haben sich in jeden Zweikampf reingehauen. Bei uns gibt es dagegen Spieler, die bei einem 0:2-Pausenrückstand lachend aus der Kabine kommen.« Zudem ist dem Fußballobmann nach wie vor der augenscheinlich fehlende Teamgeist ein Dorn im Auge: »Ballay, Kapelski, Nagel und Studti waren die Einzigen, die nach dem Spiel noch zusammengesessen haben. Die anderen hauen einfach sofort ab. Da frage ich mich, ob einige überhaupt ein Interesse daran haben, in Steinhagen noch etwas zu bewegen.«
Es passte Montag ins trostlose Spvg.-Bild, dass neben Youngster Jan-Sören Breucker allein der A-Jugendliche Tolga Oezata nach seiner Einwechslung Pluspunkte sammelte. So sorgte nur die Niederlage des Drittletzten SC Herford für einen Lichtblick. Steinhagens Abstand zu einem Abstiegsplatz beträgt noch immer fünf Punkte. Doch Vorsicht: Während der SC mit einem Trainerwechsel die letzte Trumpfkarte im Kampf um den Klassenerhalt gezogen hat, bläst der vor einigen Wochen noch abgeschlagene TuS Jöllenbeck zur Aufholjagd.
Die Jürmker, derzeit Tabellenvorletzter, besiegten Schlusslicht SG Bustedt mit 4:1 und sind seit fünf Partien ungeschlagen. Zudem hat Steinhagen (27 Punkte) bereits eine Partie mehr absolviert als Herford (22) und Jöllenbeck (21), die derzeit neben Bustedt die Abstiegsplätze einnehmen. Interessant: Die Spvg. trifft am 7. Mai (in Herford), 14. Mai (gegen Bustedt) und 21. Mai (in Jöllenbeck) nacheinander auf genau dieses Trio. Die Wochen der Wahrheit im Abstiegskampf. Zur Erinnerung: Die gleiche Mannschaft beendete das Fußballjahr 2005 als Ramgdritter, kämpfte sogar Spitzenreiter SC Wiedenbrück mit 4:3 nieder...

Artikel vom 19.04.2006