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Sogar French-Open-Sieger schlägt auf

Tennis-Bundesliga beginnt am 9. Juli: Stars wie Costa, Santoro und Schuettler sind gemeldet

Von Hans-Heinrich Sellmann
Halle (WB). Neue Regeln, neue Mannschaften und einige neue Gesichter - die Tennis-Bundesliga präsentiert sich in diesem Jahr nahezu runderneuert. Nach Ablauf der Meldefrist liegen nun die Karten auf dem Tisch. Wer greift mit wem nach dem deutschen Meistertitel? Den in der Weltrangliste zurzeit bestplatzierten Spieler präsentiert Blau-Weiß Halle: Jarkko Nieminen.

Der Finne hat sich unter anderem durch seinen Sieg beim ATP-Turnier in Auckland auf Rang 20 vorgearbeitet und wird mit ziemlicher Sicherheit die Haller auch an Position eins in die Saison führen. Genauen Aufschluss über die Aufstellungen der Bundesligisten gibt die Weltranglistenposition nach den French Open am 11. Juni.
Nach Kippen der Top-50-Regelung haben neben Halle auch einige Konkurrenten Spieler jenseits der bislang verbotenen Linie verpflichtet. Vize-Meister Rochusclub Düsseldorf hat in Luis Horna (Spanien/43) und Fabrice Santoro (Frankreich/47) gleich zwei Profis dieser Kategorie auf dem Zettel, ebenso der 1. FC Nürnberg. Die belgischen Brüder Oliver (30) und Christoph (44) Rochus sollen aber schon recht früh in der Saison nach Amerika aufbrechen.
Darüber hinaus zieren einige klangvolle Namen die Meldelisten. Lokalmatador Andrei Pavel aus Borgholzhausen und Alexander Waske (Deutschlands derzeit am höchsten notierter Doppelspieler) spielen für Halle. Düsseldorf hat den French-Open-Sieger von 2002 Albert Costa (Spanien) aufgestellt, Aufsteiger Rot-Weiß Erfurt konnte den Marokkaner Younes El Aynaoui für sich gewinnen. Björn Phau (73/GW Mannheim), Florian Mayer (75/1. FC Nürnberg) und Rainer Schüttler (76/GW Mannheim) sind die momentan auf der Tour bestplatzierten Deutschen, die auch für die Bundesliga gemeldet haben.
Halles Team-Manager Thorsten Liebich hat die Mannschaftsaufstellungen der Konkurrenten gelassen registriert: »Die üblichen Verdächtigen werden die Meisterschaft unter sich ausmachen.« Bei nur noch insgesamt sechs zu vergebenden Punkten (vier Einzel, zwei Doppel) pro Partie brauchen die Vereine ausgeglichen stark besetzte Kader. »Mannheim und Düsseldorf sind sehr gut. Aber auch Aachen ist ambitioniert und hat im vergleich zu den anderen gute Doppelspieler«, sagt Liebich, der obendrein noch eine weitere Mannschaft im Hinterkopf hat: »Wir sind auch nicht so schlecht.« Halle trage durch die Verpflichtung einiger spektakulärer Spieler dem neuen Modus Rechnung. »Die Zuschauer bekommen Matches geboten, die die Qualität von mittleren ATP-Turnieren haben.«
Den Ausschlag wird einmal mehr die Verfügbarkeit der Spitzenakteure geben. So war die Verpflichtung von Fabrice Santoro in Halle nicht nur eine Frage des Geldes. Liebich: »Er passte auch terminlich nicht zu uns.« Die Top-50-Spieler dürfen nur viermal pro Saison eingesetzt werden, sollten dann bereit sein, wenn es um etwas geht.
Start in die neun Termine umfassende Spielzeit ist am Sonntag, 9. Juli. Um 11 Uhr trifft der TC Blau-Weiß Halle auf den TC Piding.

Artikel vom 20.04.2006