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Steigende Fallzahlen

Deutlich mehr Arbeit für knappes Personal


Die bauliche Vorbereitung auf die Zukunft ist die eine Seite der Medaille, die finanzielle die andere. Wenn 2009 die Deckelung der Krankenhäuser bei der Honorierung durch die Krankenkassen entfällt, könnte das Klinikum Ravensberg glänzend dastehen. Geschäftsführer Volker Schulz hofft darauf, dass bis dahin das Defizit abgebaut und die beiden Häuser des Klinikums in Halle und Versmold schwarze Zahlen schreiben können. »Die Chancen sind riesig, die müssen wir nutzen«, macht er nicht nur den Kommunalpolitikern Mut, sondern auch den Mitarbeitern, die zurzeit mächtig klotzen müssen.
Die Fallzahlen in Halle nämlich sind in diesem Jahr drastisch gestiegen, die Ärzte und das Pflegepersonal genießen offensichtlich einen so guten Ruf, dass immer mehr Patienten sich für eine ortsnahe Behandlung entscheiden. Zudem kommen immer mehr Kranke auch aus größeren Entfernungen, um sich beispielsweise im Schlaflabor durchchecken zu lassen.
»Nach den Hochrechnungen haben wir in diesem Jahr 500 Fälle mehr als 2005«, sieht Schulz die Entwicklung - ein »Sommerloch« eingerechnet - mit einem lachendem und einem weinenden Auge. Mit Blick auf 2009 (Siehe oben) ist die Entwicklung durchweg positiv, mit Blick auf die enge Personaldecke aber »nicht immer optimal«. Denn nicht alle Leistungen werden wegen der Deckelung von den Krankenkassen bezahlt. Eine Personalaufstockung könne sich das Klinikum daher nicht leisten, weil ja auch noch die Mehrwertsteuer-Erhöhung im Raum stehe. »Die wird uns 280 000 Euro kosten«, ist Schulz überzeugt, dass die Kassen auch hier keinen Ausgleich leisten werden.

Artikel vom 19.04.2006