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Das Flair der Stadtheide

Osterlauf auf neuen (alten) Wegen


Von Markus Schlotjunker
Paderborn (WV). »Damit die Leute an der Strecke überhaupt wissen, wo sie sind, spielen wir jetzt erst mal das Heide-Lied.« Spätestens als Streckensprecher Jochen Heringhaus die Paderborner (Stadtteil)-Hymne auflegte war klar: Der Osterlauf ist zurück in der Stadtheide.
»Ich war schon etwas kribbelig«, schilderte Peter Schniedermann seine Gefühlslage kurz bevor der erste Teilnehmer - in diesem Fall ein Inline-Skater - den Bayernweg hinunterkam und dann nach links in den Dr.-Rörig-Damm abbog. Genau an der Ecke steht das Haus, in dem Schniedermann aufwuchs. Er war also schon immer nah am Geschehen und somit prädestiniert, zusammen mit Michael Hagen vom SV Heide dafür zu sorgen, dass es Läufern wie Zuschauern in seiner Heimat gefällt.
Mehrere Jahre lief der Karsamstag dort ohne Läufer ab. »Das lag zuletzt auch an der Erneuerung der Eisenbahn-Brücke«, erinnert sich Schniedermann. Doch dieses Jahr war der Weg wieder frei, um auf historischem Geläuf - früher führte die Strecke von der Senne zurück über die lange Gerade des Dr.-Rörig-Damms in Richtung Innenstadt - um die beste Zeit zu wetteifern. Und die Heide hatte sich gebührend auf die Rückkehr vorbereitet. Mit jeweils einer Verpflegungsstation für Aktive und Fans sowie einem eigenen Streckensprecher waren alle in jeder Hinsicht bestens versorgt.
»Wir sind hier mit 50 Vereinsmitgliedern, vornehmlich von der Jugendabteilung, an der Strecke«, berichtete Schniedermann. Sinnigerweise genau gegenüber der Gaststätte »Zur Schinkenbäckerin« hatte sich der Großteil der SV-Jugend mit Proviant postiert und übte sich beispielsweise in der Disziplin, wie überreiche ich einem vorbei rennenden- oder fahrenden Athleten einen gefüllten Wasserbecher, ohne die Hälfte zu verschütten. Und da die Skater und Halb-Marathonis den Rundkurs zweimal zu absolvieren hatten, konnten sie die Zuschauer in der Heide auch doppelt begutachten. »Die Streckenführung ist besser als früher. Die Läufer können ihr Rennen besser einteilen und die Leute an der Strecke haben mehr zu sehen«, meinte Schniedermann und verteilte noch ein Lob an die hiesige Kaufmannschaft, die sich ob eventueller Einnahmeeinbußen wegen der Straßensperrungen vorbildlich verhalte, sich sogar an einer Tombola beteiligte.
»In der Heide gibt es eben ein ganz besonderes Flair«, kommentierte Streckensprecher Heringhaus und der muss es wissen, ist er doch bei Rennen im ganzen Bundesgebiet unterwegs.

Artikel vom 18.04.2006