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Delikater Duft zieht durchs Dorf

Osterbrot gebacken - Bockhorster Heimatverein setzt Tradition fort

Versmold-Bockhorst (js). Der Duft frischgebackenen Brotes schwebte über dem Dorf. Im Backhaus des Heimatvereins Bockhorst wurde wieder gebacken. Mittwoch und Donnerstag lief der Ofen von morgens bis abends auf Hochtouren, um das diesjährige Osterbrot zu backen.

Geleitet wurde das Osterbacken von Martin Ellerbeck. Schon morgens um 6 Uhr stand er mit seinen Mitarbeitern im Backhäuschen, um den Ofen vorzuheizen. Denn die Feuchtigkeit des Winters musste vertrieben werden. Das ist die Aufgabe der beiden Heizer. »Ohne Heizer kein Brot«, erklärt Ingbert Lange mit einem scherzhaften Zwinkern seine Aufgabe. »Darum ist unser Job der wichtigste.« Nachdem der Ofen geheizt ist, müssen die Bäcker an die Arbeit. Sie haben es im Gefühl, wann der Ofen ungefähr die richtige Temperatur für das Brot hat.
Normalerweise muss nach jeder Ladung die Plattform mit einer »Backfahne«, das ist ein feuchter Lappen an einem langen Stiel, die letzte Asche ausgewischt und die Plattform gekühlt werden, damit eine gleichmäßige Temperatur entsteht. Danach streuen die Bäcker Mehl über sie. Daran, wie schnell das Mehl braun wird, können sie sicher erkennen, ob die richtige Temperatur erreicht ist und sie die nächsten Brote hineinschieben können. Bei einer Ladung entstehen 30 Brote, die innerhalb von zwei Stunden fertig sind und verkauft oder, wie auch in diesem Jahr, an die Mitglieder des Heimatvereins verschenkt werden können.
Früher wurde dieses Brot zu Weihnachten gebacken. »Aber dann ist es immer so kalt. Deshalb haben wir das Backen auf Ostern verschoben. Denn im Frühling ist es trockener und damit leichter, den Ofen anzuheizen«, erzählt Martin Ellerbeck.

Artikel vom 14.04.2006