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Jacobi-live mal
ganz besinnlich

Andacht »Hände, die mich tragen«

Werther (el). »Jacobi-live« ist immer etwas anders als andere Gottesdienste. Dieses Mal waren sie sogar etwas anders als sie selbst: Zu Karfreitag hatte das 30-köpfige Helferteam zusammen mit Pastor Holger Hanke eine recht stille, ruhige und besinnliche Andacht geplant unter dem Motto: »Hände, die mich tragen«.

Mit moderner Musik aber nicht rockig, ohne Anspiel, dafür mit gemeinsamem Agape-Mahl, kam »Jacobie-live« ganz zur Besinnung. Im Mittelpunkt stand allein das Kreuz. So erinnerte Katrin Rothe in einer Lesung an die Passionsgeschichte. Und auch Holger Hanke machte sich bei der Predigt Gedanken über den Kreuzweg. Die Stationen wurden dabei von Bildern des Malers Sieger Köder vorgegeben. Gleichzeitig folgte er aber auch dem Motto des Jacobi-live-Gottedienstes und betrachtete die Hände. Einerseits waren es Hände, die Leid verursachten, die Menschen zu Tätern machten.
Andererseits konnten die Hände, besonders die von Jesus, aber auch Heiler sein, sich anderen helfend entgegen strecken und so die (Mit-)Menschen tragen, machte er deutlich. Und in der Aktion schrieben dann die Besucher der vollbesetzten Kirche auf, wo sie gern getragen werden würden. Mit ihren Wünschen machten sie sich dann auf den Weg zum Kreuz im Altarraum. In Form von Händen hefteten sie dort ihre Gedanken an das Kreuz, die die Moderatoren Anne Rolf-Kiel und Markus Panhorst dann in Fürbitten umwandelten.
Sie hatten schon bei der Begrüßung darauf verwiesen, wie wichtig die Passionsgeschichte besonders für evangelische Christen sei: »Der Karfreitag ist unser höchster Feiertag. Nicht Weihnachten oder Ostern. Diese freudigen Feste feiern sich von selbst.« Sie allerdings setzten nicht allein auf einen Feier-Gott, erklärten die Moderatoren, sondern blickten besonders auf die Tiefpunkte. Warum dies dennoch ein Grund zum Feiern sei, zwar nicht laut und fröhlich, dafür aber intensiv, fasste Markus Panhorst in Worte: »Wir feiern Jesus, weil er um uns zu helfen dahin ging, wo es wirklich weh tut - ans Kreuz.«

Artikel vom 19.04.2006