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Dem Wüstenklima mit
großem Erfolg getrotzt

Siegfried Witt läuft Ultra-Marathon in Jordanien


Hiddenhausen-Sundern (gb). Ein echtes Wüstenabenteuer hat Marathon-Läufer Siegfried Witt aus Sundern jetzt in Jordanien erlebt. Beim Ultra-Marathon von der Hauptstadt Amman hinunter zum Toten Meer belegte er in seiner Altersklasse den vierten Rang und insgesamt unter 70 Läufern aus 21 Nationen den 21. Platz. Ein tolles Ergebnis.
Vier Stunden, 24 Minuten und 14 Sekunden benötigte Witt für die 48,7 Kilometer lange Strecke. Erschwerend war, das die Athleten auf den ersten 30 Kilometern eine achtprozentige Gefällstrecke bewältigen mussten.
Denn der Startpunkt Amman liegt auf 1 000 Meter Höhe, das Tote Meer jedoch 400 Meter unter dem Meerespiegel. »Den Druckausgleich zu bewältigen, war schon sehr schwierig«, berichtete Witt am Donnerstag.
Am 4. April war er mit seiner Familie in den Nahen Osten geflogen, schon am 7. musste er starten. Danach konnte die Reisegruppe die Schönheiten Jordaniens genießen. Höhepunkt war natürlich der Besuch der antiken Stadt Petra.
Doch der Lauf hat auch sehr beeindruckt. Beim Start in Amman regnete es und der Temperaturmesser zeigte etwa zehn Grad an. Bei der Ankunft am Toten Meer herrschten dagegen 28 Grad. Zwischendrin durchliefen die Athleten eine Klimazone. Alle drei Kilometer gab es einen Versorgungsstand mit Mineralwassser. Zudem nahm Witt während des Laufes vier Päckchen Salz zu sich, um den Salzverlust auszugleichen. Wenig konnte er jedoch für seine Zehen tun. Sie stießen auf abschüssiger Strecke immer gegen die Laufschuhinnenwand. Das verursachte massive Schmerzen.
Der Weg ist eben für jeden Läufer das Ziel, die Reiseeindrücke waren überwältigend. »Die gastgebende Bevölkerung ist überaus freundlich und in Jordanien ist das gesellschaftliche Klima, verglichen mit manchen islamischen Nachbarn, durchaus tolerant«, hat Witt erfahren.
Eine große Hilfe beim Kennenlernen war der aus Palästina stammende Reiseführer, der dank eines längeren Deutschlandaufenthaltes hervorragend deutsch spricht und den Gästen Geschichte und Gegenwart des Landes sehr gut erläutern konnte.
Wer nun meint, Siegfried Witt würde jetzt die Beine hochlegen, irrt. Er startet Ende April beim Hermannslauf und will Ende Juli bei der »Suisse Alpin« rund um Davos 78 Kilometer in einer Höhe zwischen 1500 und 2 700 Metern bewältigen. Exotisch wird es auch im nächsten Jahr. Witt hat sich für einen Friedenslauf in Uganda angemeldet.

Artikel vom 14.04.2006