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Eine Zeitreise
ins Mittelalter

Hildegard von Bingen-Woche

Rheda-Wiedenbrück (WB). Vor märchenhafter blau-gelber Kulisse erwartete jetzt die Konzertbesucher in der Stadtkirche eine musikalische Zeitreise ins Mittelalter der Hildegard von Bingen.

Mike Turnbull (Perkussion) begann seinen Vortrag an der Klangwand, die für eine ganze Woche in der Stadtkirche ausgestellt war und große wie auch kleine Besucher begeisterte.
Und von dieser Klangwand mit ihren Pentatonischen Schlag- und Saiteninstrumenten aus bahnte sich der Perkussionskünstler seinen Weg zum Altar. Dort erwartete ihn bereits Irmgard Tutschek mit ihrem virtuosen Flötenspiel. Werke von Hildegard von Bingen aus dem 12. Jahrhundert verbanden sich mit den Kompositionen von Erik Satie (1866 bis 1925) und Giovanni Bassano (16. Jahrhundert) zu einer orientalisch anmutenden Atmosphäre.
Auf ganz andere Weise wiederum entführten die Mitwirkenden des Abschlussabends zur Hildegard von Bingen-Woche die Zuhörer in die Gedankenwelt der mittelalterlichen Nonne und Mystikerin. »Das ganze All singt der Engel Lied« - die Zuhörer wurden auf eine eindrucksvolle und nachdenkenswerte Licht-Klang-Reise in Hildegards Engelwelten mitgenommen. Dazu verzauberte Hartmut Grothaus das Gotteshaus mit einer auf die Texte und Melodien abgestimmten Komposition aus Licht, Dunkel und Farblichtanimationen.
Doris Albrecht Moritz las Passagen aus Hildegards ergreifenden Engelmeditationen. In Sätzen wie: »Engel sind schwebende Flammen in der Kraft Gottes« oder »Die ganze Welt lobt Gott. In seinem Lob ist der Mensch engelgleich, in seinem Handeln Mensch« wurde den Besuchern die Engelwelt der Hildegard von Bingen erschlossen.
Mit seinen Improvisationen und Melodien, gespielt auf der Klangwand und am Klavier, untermalte Pfarrer Rainer Moritz, begleitet von den Licht- und Farbimpulsen, die hervorragend gesprochenen Texte. Den Schlusspunkt setzte die mit einer Illumination verbundene Fantasie c-moll für Pianoforte von Wolfgang-Amadeus Mozart.

Artikel vom 14.04.2006