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Zum Sieg mit spektakulären Dunkings

»Von A bis Z«: U 16-Basketballer des VfL Schlangen geben einen Einblick in ihre Sportart

Schlangen (SZ). Was ist der »Kempa-Trick«? Wo ist das »untere Paarkreuz«? - In vielen Sportarten gibt es Begriffe, die oft nur derjenige versteht, der selbst aktiv ist. Doch kein Sport muss ein »Buch mit sieben Siegeln« bleiben. Die SCHLÄNGER ZEITUNG löst in ihrer Serie »Mein Sport - Von A bis Z« diese Rätsel. Heimische Experten helfen ihren Sport zu verstehen und verraten, wo Interessierte ebenfalls einsteigen können.
In der heutigen Folge erklären die Basketballer der U 16 des VfL Schlangen, was ein »Dunking« ist und vieles mehr.

Herkunft
Fast alle alten Kulturen kannten Spiele in denen ein Ball oder Stein in einen Korb oder durch einen Ring geworfen wurde. Basketball von heute entwickelte der kanadische Sportlehrer James Naismith im Jahr 1891 an der YMCA in Springfield (Massachusetts) als Spielform für die Hallensaison im Winter. Daher haben alle Fachbegriffe englische Namen. Sie werden auch, da kurz und präzise, meistens gebraucht und den deutschen Übersetzungen vorgezogen. Seit 1936 ist es eine olympische Sportart. Im VfL feiern wir in diesem Jahr 25-jähriges Jubiläum.
Der Spielball
Jungen und Männer spielen mit einem Ball der Größe sieben (maximal 78 Zentimeter Umfang und 650 Gramm schwer). Im weiblichen Bereich wurde vor drei Jahren Größe sechs (etwa fünf Zentimeter kleinerer Umfang und dadurch etwas leichter) eingeführt, was viel zur Steigerung der Attraktivität beigetragen hat. Im Grundschulbereich wird mit Fünfer-Bällen gespielt.

Das Spielfeld
Das Spielfeld misst 28 x 15 Meter. Die Freiwurflinie ist parallel zur Endlinie und 5,80 Meter von dieser entfernt. Die Drei-Punkte-Linie ist in einem Halbkreis 6,25 Meter vom Korbmittelpunkt entfernt. Die Spielbretter sind 1,80 Meter breit und 1,05 Meter hoch. Der Korb besteht aus einem orangefarbenen Ring, dessen Durchmesser 45 Zentimeter beträgt, sowie aus einem Netz. Der Ring ist an jedem Spielbrett in 3,05 Meter Höhe befestigt.

Die Spielzeit
Es werden vier Spielperioden á zehn Minuten gespielt, wobei die Uhr bei jedem Ausball, Foul oder anderen Unterbrechungen durch einen Pfiff des Schiedsrichters angehalten wird. Bei Punktegleichstand am Ende wird so lange um jeweils fünf Minuten verlängert, bis ein Sieger feststeht.

Korberfolg und Wertung
Es gibt drei wesentliche Arten, einen Ball durch den Korb zu befördern. Bei einem Korbleger wird aus dem Lauf heraus in Korbnähe abgesprungen, man lässt den Ball aus der gestreckten Hand herausgleiten und ihn an das Spielbrett prallen, von wo er dann in den Korb fällt. Für einen Wurf ist wichtig: Fußstellung zum Korb, kraftvolles Abspringen, den Wurfarm strecken, das Handgelenk abklappen und ein gutes Auge für die Distanz haben.







Am spektakulärsten ist der Dunking. Hierfür muss man entweder besonders groß sein oder eine enorme Sprungkraft besitzen, denn der Spieler ist mit seinen Armen über Ringhöhe, um den Ball von oben in den Korb zu stecken. In den unterschiedlichsten Varianten können diese drei Arten unglaublich spektakulär oder elegant aussehen.
Ein Korb aus dem Feld zählt zwei Punkte. Erfolgt der Wurf jenseits der Dreier-Punkte-Linie, zählt er drei Punkte und ein Freiwurf bringt einen Zähler.

Die Akteure
Ein Team besteht aus maximal zwölf Spielern. Es wird fünf gegen fünf gespielt und zum Schluss muss ein Team noch über mindestens zwei Feldspieler verfügen. Die Spieler in Brettnähe heißen Center, auf den Außenpositionen sind die Flügelspieler und den Ballvortrag organisiert der Aufbau.
Der Trainer besitzt große Einflussmöglichkeiten auf seine Mannschaft, da jeder Coach fünf Auszeiten für Besprechungen nehmen kann.
Es gibt zwei (in der Bundesliga, NBA und Euro-League drei) Schiedsrichter welche das Spiel bei jeder Regelübertretung (Ausball, Foul etc.) durch Pfiff unterbrechen und ihre Entscheidungen mit den entsprechenden Handzeichen anzeigen. Erst auf ihre Handbewegung hin darf die Uhr wieder angestellt werden.
Das Kampfgericht besteht aus einem Anschreiber, dessen Hauptaufgaben das Notieren der Punkte, der Spieler-/Teamfouls und der Auszeiten auf dem Spielberichtsbogen sind, einem Zeitnehmer und einem 24-Sekunden-Zeitnehmer.

Angriff
Zusätzlich zum Passspiel darf der Ball durch einhändiges Dribbeln fortbewegt werden. Dabei kann man die Spielhand wechseln und zwischen den Bodenberührungen des Balls beliebig viele Schritte machen. Zu Beginn eines Dribblings darf das zweite Bein seinen Stand erst verlassen, wenn sich der Ball bereits für das erste Tippen auf dem Weg zum Boden befindet. Durch die Schnelligkeit des Spiels kommt hierbei der »Schrittfehler« besonders häufig vor. Nach Beendigung eines Dribblings erneut zu dribbeln ist unerlaubtes »Doppeldribbeln«.
Die Acht-Sekunden-Regel: Wenn eine Mannschaft in ihrer Verteidigungshälfte die Ballkontrolle erlangt, muss sie den Ball innerhalb von acht Sekunden über die Mittellinie ins Vorfeld gebracht haben. Dort angekommen, darf er nicht zurückgespielt werden.
Die Fünf-Sekunden-Regel: Ein nah bewachter Spieler, der in Ballbesitz ist, muss innerhalb von fünf Sekunden abspielen, auf den Korb werfen oder dribbeln.
Die Drei-Sekunden-Regel: Kein Angreifer darf sich länger als drei Sekunden in der Zone des Gegners aufhalten (der eingezeichnete Trichter zwischen Grundlinie und Freiwurflinie). Die Regel tritt vom Augenblick eines Korbwurfs bis zum, beim Misserfolg, Rebound (dem Kampf um den Ball) außer Kraft.
Die 24-Sekunden-Regel: Innerhalb dieser Zeit hat ein Angriff abgeschlossen zu sein, das heißt, der Ball muss zumindest die Hände verlassen und danach den Ring berührt haben. Holt das Team den Offensiv-Rebound, beginnt ein neuer Versuch, ebenso bei einem Foul oder absichtlichen Fußspiel eines Verteidigers. Die Einhaltung dieses Zeitintervalls wird vom 24-Sekunden-Zeitnehmer überwacht, die anderen von den Schiedsrichtern.
Bei all diesen Zeitübertretungen bekommt der Gegner Einwurf.

Verteidigung
Im Jugendbasketball ist bis zur U 16 eine Mann-Verteidigung vorgeschrieben, was den Weg zum Korb offener macht. Durch eine Raum-Verteidigung wird das Spiel unter dem Korb enger und der Distanzwurf wichtiger. Effektiv sind auch diverse Mischformen.

Fouls
Körperlos, wie häufig geglaubt, ist Basketball keinesfalls. Um das Spiel schnell zu machen, wird trotzdem eine Vielzahl von Körperkontakten mit einem Foul bestraft. Überharte und solche, die nicht das Ziel haben den Ball zu erobern, gelten als unsportliche Fouls. Respektloses Verhalten, auch des Trainers, gegenüber Schiedsrichtern und Gegenspielern wird rigoros mit einem technischen Foul bestraft. Hat sich ein Spieler oder Trainer gar nicht unter Kontrolle, wird er disqualifiziert und kann erst wieder mit Erlaubnis der Ligaleitung eingesetzt werden
Unsportliche, technische, disqualifizierende und Fouls beim Wurfversuch werden zusätzlich mit zwei (bei einem Dreier natürlich drei) Freiwürfen bestraft. Diese gibt es auch ab dem fünften Foul eines Teams pro Viertel.
Jeder Spieler darf insgesamt fünf Fouls begehen. Danach ist er ausgeschieden und muss durch einen anderen Spieler ersetzt werden.

Kontakt
Beim VfL Schlangen gibt es zehn Mannschaften. Die ersten Damen- und Herren-Mannschaften spielen in der Bezirksliga. Die Verantwortlichen freuen sich immer über neue Gesichter beim Training in der Schulsporthalle oder der Rennekamphalle. Erreichbar sind die Basketballer unter mehreren E-Mail-Adressen, dazu gehören zum Beispiel info@basketball-schlangen.de oder auch jugend@basketball-schlangen.de. Im Internet ist die Basketballabteilung des Vereins zu finden unter
www.basketball-schlangen.de

Artikel vom 28.04.2006