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Bezirksregierung
muss nun handeln

Klaus Rieke: »Enger eröffnete alle Möglichkeiten«

Enger (vz). Mit ihrem detaillierten Beschluss über die künftige Zahl der Eingangsklassen am Widukind-Gymnasium Enger (WGE) hat die Stadt mehrere Möglichkeiten eröffnet: Die Sechszügigkeit ist angesichts der diesjährigen Anmeldezahlen erlaubt. Im Jahr darauf muss sich die Schule an die festgeschriebene Fünfzügigkeit halten. Darauf wies Bürgermeister Klaus Rieke soeben nochmals hin. Nun sei die Bezirksregierung zum Handeln aufgefordert.

Der Schulausschuss hatte in einer Sondersitzung am Dienstag - diese Zeitung berichtete - auf einen Verwaltungsgerichtsbeschluss aus Minden reagiert. Dieser kritisierte die Stadt Enger, weil sie sich bei der Zugangsbeschränkung auf Raummangel am Gymnasium berief. Eltern von Kindern, die abgelehnt wurden, hatten daraufhin bei der Schule Widerspruch eingelegt. Ein Elternpaar klagte beim Verwaltungsgericht in Minden (Az. 2 L 144/06). Die Schülerin, so heißt es in dem noch nicht rechtskräftigen Beschluss, muss an der Schule aufgenommen werden.
Die Stadt hat sich in ihrem jetzt gefassten Beschluss erneut dafür ausgesprochen, dass »auswärtige Schülerinnen und Schüler im Widukind-Gymnasium Enger aufzunehmen« seien, betonte Rieke im Namen des Stadtrates und der Kommune in einer Stellungnahme. Weiter heißt es: »Mit der Beschlussfassung im Jahr 2000, das WGE von 4 auf 5 Züge zu erweitern, wird die Stadt ihrer schulpolitischen und schulrechtlichen Verantwortung für die Schulregion Enger/Spenge in vorbildlicher Weise gerecht, da für die Schülerinnen und Schüler aus Enger lediglich ein dreizügiges Gymnasium erforderlich ist.«
Gleichwohl bestehe die Auffassung, »dass, wenn es wegen eines Anmeldeüberhangs zu Auswahlentscheidungen kommen muss, Schülerinnen und Schüler aus Enger in einer Punkteskala mit einem Bonuspunkt zu versehen sind«, heißt es weiter in der Stellungnahme. Dies verstoße auch nicht gegen die Bestimmungen des Schulgesetzes, da angemeldete Schülerinnen und Schüler nicht wegen ihres Wohnortes, sondern wegen der begrenzten Aufnahmekapazität abgelehnt werden müssten.
Die finanzielle Anstrengung der Stadt Enger finde hier ihren Niederschlag, da pauschal etwa 1,5 Millionen Euro jährlich für das WGE als Schulträgerkosten aufzuwenden seien.
Die Eltern der anderen Kinder, die vom WGE abgelehnt wurden, wollen in den nächsten Tagen die neue Entwicklung besprechen.

Artikel vom 14.04.2006