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Anna Schrimper wird 90 Jahre alt

Im Sommer feiert die Jubilarin ihren Geburtstag mit der Zwillingsschwester nach

Twiehausen (WB). Noch guter Dinge ist Anna Schrimper geb. Röttger, die in Twiehausen in der Straße Am Staatforst 3 wohnt und am Karfreitag, 14. April, 90 Jahre alt wird. Gleichzeitig feiert auch ihre Zwillingsschwester Emma, die als Ländli-Schwester (Diakonisse) in Unterägrie, Kanton Zürich in der Schweiz lebt, diesen hohen Ehrentag.
Viele Glückwünsche werden zwischen Twiehausen und Unterägrie hin und her gehen. Wie auch im vergangenen Jahr wollen sich die beiden Jubilarinnen im nächsten Sommer wieder sehen und dann gemeinsam ihren hohen Nullgeburtstag nachfeiern.
Anna Schrimper hat ihre Familie, Nachbarn, Freunde und Bekannte zu Mittagessen und Kaffee ins Gasthaus Nolte in Vehlage eingeladen. Viele Glückwünsche, auch seitens der Gemeinde Stemwede und der Kirchengemeinde Levern, werden der Hochbetagten zugehen. Gesundheitlich geht es der Jubilarin noch gut. Sie führt noch für ihre behinderte Tochter Christa, die tagsüber in der Lebenshilfe-Werkstatt in Niedermehnen arbeitet und für sich den Haushalt, sieht auch sonst nach dem Rechten und ist dabei glücklich über das gute Einvernehmen mit der Nachbarschaft.
Tochter Margret ist mit Friedhelm Jokheck verheiratet und wohnt mit ihrer Familie in Paderborn.Tochter Ursula,verheiratet mit Wilfried Müller,wohnt mit ihrer Familie in Meesdorf bei Melle. Zu den Nachkommen von Anna Schrimper gehören acht Enkelkinder, die ihrer Oma heute ebenfalls gratulieren und sie in die Arme schließen.
Als die Jubilarin und ihre Zwillingsschwester am 15. April 1916 geboren wurde, war eine unruhige Zeit. Der Erste Weltkrieg tobte und danach herrschte im Lande Hunger und Elend.
»Wenz Anna« wie man Anna Schrimper in Twiehausen gerne nennt, erinnert sich noch gut an ihre Schulzeit in Twiehausen, sowie auch an ihre Konfirmation durch Pastor Olpp in Levern.
Schon von Kindheit an half sie in der elterlichen Haus- und Landwirtschaft mit. Am 6. Mai 1938 heiratete sie den Landwirt Friedrich Schrimper aus Vehlage. Er verstarb vor 13 Jahren im Alter von 86 Jahren. Gemeinsam bauten sie ihre kleine Landwirtschaft weiter auf. Schwere Jahre hatte die Jubilarin während des Zweiten Weltkrieges zu bestehen, als ihr Mann eingezogen und an verschiedenen Fronten eingesetzt wurde. In Russland wurde er Ende des Krieges schwer verwundet, lag in einem Lazarett in Volmerdingsen und wurde von dort nach dem Einmarsch der Amerikaner noch nach Frankreich verlegt, von wo er dann im Sommer 1945 nach Hause entlassen wurde.
Das Leben ging weiter, die drei Töchter wurden erwachsen, Margret und Ursula verließen nach der Heirat das Haus und Anna Schrimper widmete sich mit Liebe und Fürsorge ganz ihrer behinderten Tochter Christa.
An jedem Morgen heißt es früh aufstehen, denn um 7 Uhr wird Christa von der Lebenshilfe abgeholt. Dann widmet sich die Jubilarin dem Haushalt und der Küche. »Wenn ich ein wenig arbeiten kann, dann bin ich am besten zufrieden«, meint die 90-Jährige, der an ihrem Geburtstag viele Glückwünsche zugehen werden.

Artikel vom 14.04.2006