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Blick in Heizungskeller
künftiger Jahrzehnte

Gas-Brennwerttechnik kombiniert mit Brennstoffzelle

Die Brennstoffzelle wird erst vom kommenden Jahrzehnt an die Serienreife erreichen und Einzug in den Heizungskeller halten. Aber bereits heute werden die zukünftigen Heizsysteme in zahlreichen Feldtests erprobt.

Wie die Initiative Brenn-stoffzelle (IBZ) betont, werden sich Brennstoffzellen hervorragend in bestehende Anlagen einfügen. Ideale Voraussetzungen böten Haushalte, die über einen Erdgasanschluss verfügen. Denn laut IBZ wird die Brennstoffzelle vorrangig das wasserstoffreiche Erdgas nutzen.
Brennstoffzellen-Heizanlagen brauchen nicht mehr als einen Wasser-, einen Strom- und einen Erdgasanschluss. Wasser und Strom sind überall verfügbar. An das Erdgasnetz sind heute bereits etwa die Hälfte aller bundesdeutschen Haushalte angeschlossen, im Neubau beträgt der Erdgasanteil sogar 75 Prozent.
Doch weshalb brauchen Brenn-stoffzellen-Heizanlagen überhaupt Erdgas? Das hat zwei Gründe:
l Brennstoffzellen benötigen Wasserstoff, der jedoch in der Natur nicht in reiner Form vorkommt. Erdgas ist sehr wasserstoffreich: Es besteht überwiegend aus Methan, dessen Moleküle aus einem Kohlenstoff- und vier Wasserstoff-Atomen aufgebaut sind. Kein anderer fossiler Brennstoff weist ein derart günstiges Kohlen-stoff-Wasserstoff-Verhältnis auf. Die Gewinnung von Wasserstoff aus Erdgas geschieht in einem Reformer.
l Brenn-stoffzellen decken den Grundbedarf an Wärme und Strom im Haus. Wird jedoch eine größere Wärmemenge benötigt, beispielsweise in der kalten Jahreszeit, schaltet sich automatisch das Zusatzheizgerät zu, um den restlichen Wärmebedarf abzudecken. Dieses ist entweder im Brennstoffzellenheizgerät integriert oder ein bestehendes Gasbrennwertgerät übernimmt diese Funktion.
So unterscheiden sich die zukünftigen Brennstoffzellen-Heizzentralen gar nicht so sehr von heutigen Erdgas-Zentralheizungen. Gas-Brennwertgerät, Warmwasserspeicher und Installationstechnik müssen nicht neu erfunden werden. Der entscheidende Unterschied: Brennstoffzellen gewinnen nicht nur Wärme, sondern auch Strom umwelt- und ressourcenschonend. Dieser kann im Haus verbraucht oder ins Stromnetz eingespeist werden.
www.ibz-info.de

Artikel vom 22.04.2006