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Menschen in
unserer Stadt
Miriam Silaschi
Schülerin

»Bildung ist ein Privileg«, damit vertritt die 18-jährige Schülerin Miriam Silaschi eine Ansicht, die heutzutage bei vielen in den Hintergrund gerückt ist. Während ihres Schüleraustausches in Chile im vergangen Jahr hat sie sich davon überzeugt, dass eine gute Schulausbildung nicht allen Menschen auf der Welt so einfach zugänglich ist wie in Deutschland. »In Santiago ist das alles unvorstellbar teuer. Da muss man etwa 300 Euro im Monat bezahlen«, klärt die Altstädterin über die chilenische Schulpolitik auf. Darum schätzt »Mirilin« - wie sie von ihren Gasteltern getauft wurde - den morgendlichen Gang zum Kant-Gymnasium auch vielleicht mehr als andere Mitschüler.
Voller Fleiß und zugleich Entschlossenheit strengt sich die gebürtige Bochumerin im Unterricht an. Dies tut sie jedoch nicht um der guten Noten Willen, sondern um ihre beruflichen Ziele verwirklichen zu können. Bei diesen steht die Sportmedizin an erster Stelle, denn für Miriam gehören Sport und Medizin einfach zusammen. Zum einen möchte sie gerne Menschen helfen und dabei etwas Soziales tun, zum anderen liebt sie den Sport.
In ihrer Freizeit spielt die Pastorentochter gerne Volleyball oder geht fast jeden Morgen mit ihrer Mutter laufen, »sofern es ihr gelingt, mich zu wecken«, fügt sie lachend hinzu. »Beim Laufen kann man gut über die verschiedensten Dinge nachdenken, das ist toll«, meint sie.
Ein weiterer großer Bestandteil ihres Lebens ist die Musik, der die 18-Jährige viel Zeit widmet. Täglich spielt sie auf dem Klavier, bevorzugt Filmmusik, zum Beispiel aus ihrem Lieblingsfilm »Die fabelhafte Welt der Amelie«. Aber auch ruhige Stücke kann man von dem »Kinofan« durchaus hören.
Von der Reiselust immer wieder gepackt, steht für Miriam der Sommerurlaub auf Mallorca bereits fest, den sie zusammen mit ihren Freundinnen dort verbringen will. Im nächsten Winter will sie der kalten Jahreszeit in Richtung Chile entfliehen, um dort ihre Gastfamilie zu besuchen. Vielleicht wird man sie wieder mit einem Rucksack durch das Land ziehen sehen, wenn sie ihrem Hobby Trekking nachgeht. So war »Miri« im vergangen Jahr schon auf dem 3 000 Meter hohen Juncal- Gletscher in den Anden.Tobias Lehra

Artikel vom 14.04.2006