Heimatverein lud zum »Jägerlatein bei Kerzenschein«
Rietberg-Neuenkirchen (WB). Ein »Weidmannsheil, Horrido-Joho« verwandelte am vergangenen Freitagabend das frühere Klassenzimmer der Alten Volksschule in eine gemütliche Jagdstube. Zum Jägerlatein bei Kerzenschein und rotem Wein hatte der Heimatverein Halali geblasen und die Jäger aus Neuenkirchen und Rietberg setzten gemeinsam mit den Jagdhornbläsern vom Hegering in Szene, was des Jägers Herz erfreut. Angefangen mit der Jagdballade, die Bodo Lammert in gereimten Versen vortrug, über das »Schlagen« eines Jungjägers bis hin zu unverblümten Scherzen, deren Witz immer auch ein wenig gegen die eigene Zunft gerichtet zu sein scheint. Beim Lob der Jägerei durfte Hermann Löns nicht fehlen, der von Reiner Honerlage aufgesagt wurde. Marcel Lammert sprach das Gebet an den Schutzpatron, dem heiligen Hubertus, und musste sich als Jungjäger vom Hohen Jagdgericht einige Prüfungsfragen gefallen lassen bevor er in feierlicher Zeremonie und mit einem Schuss aus der Büchse zum ordentlichen Jäger geschlagen wurde. »Normalerweise findet eine solche Zeremonie immer hinter verschlossenen Türen und nicht in der Öffentlichkeit statt«, wurde von den Jägersleuten erklärt und dem erschienen Publikum wurde damit ein stückweit die für Nichtjäger fremde Welt des Jagdbrauchtums geöffnet. Die Jagdhornbläser machten es auf ihre Weise und ließen zu den Versen der Jagdballade jeweils das zugehörige Signal erklingen. Für jedes erlegte Tier existiert ein unterschiedliches Signal, damit die Jagdgesellschaft auch ohne Handy oder Rauchzeichen weiß, ob gerade ein Fasan, ein Kaninchen oder ein Hase zur Strecke gebracht wurde. Mit selbstgemachter Reh-Salami, Jagdwurst und Mortadella vom Wildschwein wurden die Heimatfreunde zudem noch kulinarisch überrascht und ordentlich bewirtet. Zeremonien, musikalische Klänge, gereimte Verse, Prüfungsfragen und kulinarische Kostproben, die Gepflogenheiten rund um das Jagdbrauchtum wurden in heiterer Weise von den Jägersleuten inszeniert.
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