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»Eine spannende Herausforderung«

Pfarrer Manfred Liebe unterstützt seit März die Versmolder Seelsorger in ihrer Arbeit

Von Stefanie Hennigs
Versmold (WB). Wie man sich sicher auf neuem Terrain bewegt -Êdas kann Pfarrer Manfred Liebe momentan in seiner seelsorgerlichen Arbeit beweisen: Seit Anfang März unterstützt er die beiden Innenstadt-Pfarrer in ihrer Gemeindearbeit.

Der gebürtige Bielefelder ist seit Anfang März im Bereich der Evangelischen Kirchengemeinde Versmold im Einsatz: Gottesdienste, Beerdigungen, Katechumenen-Arbeit, Besuche im Katharina-von-Bora-Haus und Nachmittage bei der Frauenhilfe gehören seitdem zu seinem Aufgabenfeld. Das neue Gesicht in den Reihen der Kirchen-Mitarbeiter ist in Versmold mit offenen Armen aufgenommen worden -Ê auch wenn es ein Einsatz auf Zeit ist: »Mir ist große Herzlichkeit in den Gruppen begegnet«, sagt der Pfarrer im Entsendungsdienst. Er wird bis zu den Sommerferien die Innenstadt-Pfarrer Dirk Leiendecker und Christoph Grün in ihrer Arbeit unterstützen - eine Aufgabe, die bislang Christiane Becker übernommen hat. Sie hat jedoch nach dem Wechsel von Christian Reiser zu »Brot für die Welt« die Vertretung im Gemeindebezirk Oesterweg/Hesselteich übernommen.
Bis die Stelle besetzt ist, wird Pfarrer Liebe in Versmold die Seelsorger unterstützen. »Ein neuer Ort ist erst einmal spannend, aber auch immer eine Herausforderung.« Sich schnell auf neue Aufgaben einzustellen ist für den 49-Jährigen keine ungewohnte Aufgabe: Nach sieben Jahren in Steinhagen übernahm Manfred Liebe für ein Jahr eine Vertretung in Hörste, Bokel und Kölkebeck. Vor seiner »Versmolder Zeit« vertrat er vier Monate lang einen Kollegen am Berufskolleg in Halle, wo er bereits seit einigen Jahren evangelische Religion unterrichtet. »Dort gefällt mir auch die Begegnung mit allen Religionen.«
Jetzt ist er in der Gemeindearbeit zurück -Êwenn auch zunächst nur bis zu den Sommerferien. »Auch wenn man sich vorher nicht kennt, kommt es bei den Besuchen und Amtshandlungen zu einer großen Nähe«, hat der Seelsorger festgestellt. Mittlerweile dürfte er jedoch vielen bekannt sein - hat er doch in allen Gemeindebezirken inzwischen Gottesdienste gehalten. In Oesterweg ist er in der Katechumenen-Arbeit eingebunden. »Dort gibt es ein gutes, ehrenamtliches Team, was das Einspringen sehr viel leichter macht.«
Versmold hat Manfred Liebe als »nette Stadt mit einem hübschen Kern« kennen gelernt. »Heimatgefühle stellen sich aber erst ein, wenn man ein paar Leute kennt«, hat der 46-Jährige festgestellt, der vor einigen Jahren seinen Arbeitsplatz in der Bielefelder Stadtverwaltung mit den Hörsälen in Bethel und Münster tauschte, wo er Theologie studierte. »Ich wollte etwas anderes machen«, sagt Liebe rückblickend. Die Gemeindearbeit kannte er dabei schon aus dem Eff-Eff, da er lange als ehrenamtlicher Mitarbeiter in der Altstädter Kirchengemeinde in Bielefeld engagiert war. Privat interssiert er sich für Gitarre, Lieder und Volkstänze -Êund die nordischen Länder. Finnisch, Norwegisch und Schwedisch beherrscht der Seelsorger. Bevor der Pfarrer im Entsendungsdienst nach Finnland aufbricht, wo er in einer Hütte abseits der Zivilisation einige Tage verbringen wird, steht in Versmold noch der Karfreitagsgottesdienst auf dem Programm.

Artikel vom 14.04.2006