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Erste Halbzeit ein Rückfall
auf die Intensivstation

Landesliga: Steinhagen verliert auch gegen Türk Sport


Von Gunnar Feicht (Text und Fotos)
Steinhagen (WB). Spvg. Steinhagens Sturzflug geht weiter: Die 1:3 (0:2)-Heimschlappe gegen Türk Sport ist die sechste Niederlage in nunmehr sieben sieglosen Spielen seit Ende der Winterpause.
Hatte die Elf Gründonnerstag in Tengern wenigstens voll dagegen gehalten und beim 1:2 nur unglücklich die Punkte verloren, so war die Pleite gestern ein Rückfall auf die Intensivstation: vor der Pause in der Offensive saft- und kraftlos, gleichzeitig mit alt bekannten Fehlern im Rückwärtsgang. Der einzige Lichtblick: Der Tabellendrittletzte Herford kassierte beim 2:3 in Spexard ebenfalls eine weitere Niederlage, ist nunmehr seit acht Spielen ohne Sieg und bleibt bei einer Partie weniger fünf Punkte hinter Steinhagen auf dem ersten Abstiegsplatz. Allerdings: Der SC spielte deutlich verbessert, hat nach dem Rücktritt von Peter Kuckelkorn zudem in Urgestein Kalla Menzel seit Ostern einen neuen Trainer.
Ohne den zum zweiten (und letzten Mal) gesperrten Sonad Taner geriet Steinhagens Defensive nach der ereignislosen Anfangsviertelstunde völlig aus den Fugen. Das lag in erster Linie am laschen und unkonzentrierten Zweikampfverhalten im Mittelfeld. »Gerade beim Kampf um den Ýzweiten BallÜ hatten wir immer wieder das Nachsehen«, vermisste Trainer Stefan Studtrucker das konsequente Nachsetzen. »Türk Sport hat genauso gespielt, wie wir es eigentlich wollten. Aggressiv und immer um Überzahl in Ballnähe bemüht. Mit dem 0:2 zur Pause waren wir noch gut bedient.«
Das änderte sich beim Spvg.-Team wieder einmal erst nach der Pause. Als Tolga Evcimen nach Breucker-Vorarbeit frei stehend an Torwart Deli scheiterte, war dies der erste gefährliche Torschuss - in der 50. Minute! Pech für den ansonsten blassen Hofbüker, dass ihm der insgesamt aufmerksame Schiri kurz darauf einen eindeutigen Elfmeter verwehrte. Aber bis auf Breuckers beste Chance (65./ am Torwart gescheitert) fehlte dem Sturmlauf der richtige Mumm. Nach dem 0:3 hatten die Platzherren Glück, dass Erdem einen Foulelfmeter (Hunke an Temin) am Tor vorbeischoss.
Stefan Studtrucker saß noch lange fassungslos und einsam auf der Bank: »Man sieht die ganze Verunsicherung, es fehlt der Mut, sich offensiv eins gegen eins durchzusetzen. Das müssen wir aus den Köpfen 'rauskriegen.«
Steinhagen: Hunke - Kapelski (46. Epp) - Huber, Wunderlich - Vorat (46. Köhler), Nagel (68. Oezata), Eisinnger - Breucker, Hofbüker, Bas - Evcimen.
Die Tore
0:1 (19.): Als Andreas Vorat einen Diagonalpass verfehlt, steht Yildiz völlig frei vor Hunke und vollendet kaltschnäuzig.
0:2 (30.): Bei einer schnellen Ballstafette (Kundag, Calisan) ist Steinhagens Abwehr nur Zuschauer, den Querpass von links schießt Gül im Fallen unhaltbar ins Netz.
0:3 (84.): Die aufgerückte Spvg.-Abwehr ist bei einer Links-Flanke nicht im Bilde. Temin vollendet frei stehend per Volleyschuss.
1:3 (91.): Volley-Aufsetzer von Hofbüker nach Links-Flanke, der Ball schlägt als Bogenlampe ein.

Artikel vom 18.04.2006