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Freizeittipp für das Oster-Wochenende

Im Delbrücker Land »Gotteshäuser« erradeln


Kapellen am Wegesrand sind der Ausgangspunkt für den Delbrücker Kapellenweg. Wer sich sein Fahrrad schnappt, kann auf der 45 Kilometer langen Strecke viele kleine »Gotteshäuser« und viele andere Sehenswürdigkeiten entdecken. Einfach der Wegbeschreibung folgen und los gehtĂ•s.

Die Tour startet vom Delbrücker Parkplatz Wiemenkamp an der Stadthalle. Die Schilder sind - wie sollte es anders ein - mit einer Kapelle gekennzeichnet. Durch die NRW-Ausschilderung wird der Radweg auch an einigen Stellen als DE 11 bezeichnet. Die ganze Strecke verläuft auf Wirtschaftswegen und nur selten entlang von Straßen mit Autoverkehr, daher ist der Kapellenweg auch gut für Familien mit Kindern geeignet.
Wer den Wegweisern folgt, wird nicht nur die idyllisch gelegenen Kapellen des Delbrücker Landes entdecken, sondern auch den Boker-Heide-Kanal, der 32 Kilometer lang ist und zur regelmäßigen Bewässerung der umliegenden Wiesen diente. Mit seinem Bau wurde 1850 begonnen. Man wollte das damalige Heidegebiet durch kontrollierte Überflutungen fruchtbar machen, um für die verarmte Bevölkerung eine neue Lebensgrundlage zu schaffen. Auf dem Rad geht es auch entlang der Lippe, die in früheren Zeiten bis Anreppen schiffbar war. Am Haustenbach wurde früher Wäsche gewaschen und zum Bleichen auf den Wiesen ausgelegt, die Kinder konnten hier baden.
14 Kapellen und Kirchen säumen die 45 Kilometer lange Strecke: die Pfarrkirche St. Johannes Baptist, die Kreuzkapelle, die Wegekapelle am Zollbrett, die Rellerkapelle, die Kapelle am ehemaligen Valepagenhof, die Kapelle und die Kirche in Lippling, die Fulhorstkapelle an der Nordhagener Straße, die Heihoffskapelle, die Schweihoffskapelle, die Almodtkapelle, Marienkirche in Westenholz-Mühlenheide, die romanische Kirche in Boke und die Friedhofskapelle in Anreppen.
Der Kapellenweg führt von Delbrück nach Lippling über Nordhagen nach Anreppen. Das Anreppener Römerlager ist als Haltepunkt ein Muss. Der Fund augusteischen Scherbenmaterials führte 1967 zur Entdeckung eines römischen Legionslagers in einer Größe von 23 Hektar. Die Spuren gewaltiger Befestigungsanlagen und von Bauten mit imposanten Ausmaßen sind ein Beweis für die strategische Bedeutung des Lippestandortes. Genutzt wurde das Lager von den Römer von 4 bis wahrscheinlich 9 nach Christi Geburt und soll bis zu 6000 Soldaten beherbergt haben. Informationstafeln vor Ort informieren über das Römerlager.
Von Anreppen geht es weiter in Richtung Boke und zurück zum Ausgangspunkt in Delbrück. Weitere Informationen zum Kapellenweg und kostenloses Kartenmaterial gibt es bei der Delbrücker Marketinggemeinschaft e.V., Marktstraße 6, Delbrück, Ruf 0 52 50/996-111 oder per E-Mail: info@demag-delbrueck.de

Artikel vom 13.04.2006