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Kirchplatz: Quadratmeter
gibt's als »Sonderangebot«

Sanierung - Sponsoren können »Eigentum« erwerben

Lübbecke (WB). Besucher der Andreas-Kirche oder des Gemeindehauses haben es in der letzten Woche gemerkt: Es tut sich was. Die Renovierung des Kirchplatzes geht in eine neue Phase. Das letzte - noch mit einer Schotterdecke versehene - Teilstück des Platzes neben dem Gemeindehaus wird saniert.

Passend zum altehrwürdigen Bau der Kirche und zur Neugestaltung des übrigen Platzes wird auch dieser Abschnitt mit Kleinpflaster befestigt. Vor fast zwei Jahren war der Platz vor der Kirche von Grund auf überarbeitet worden. Sogar Teile der Regenwasserleitungen mussten erneuert werden, da sie durch Baumwurzeln zerstört oder blockiert waren. Außerdem wurden die Ziegelsteinwege rund um die Kirche aufgenommen und neu gelegt, da sie nicht mehr sicher zu begehen waren.
Wie Finanzkirchmeister Dieter Hovemeyer dankend betonte, wurden die Baumaßnahmen vor zwei Jahren nur durch Spenden finanziert. Mittel aus der ohnehin zu knappen Kirchensteuerzuweisung sind nicht verwandt worden. Das Presbyterium habe sich jetzt die Entscheidung, weiter zu bauen, nicht leicht gemacht. Aber es seien immer häufiger Klagen über den schlechten Zustand des Schotterplatzes gekommen, so dass am Ende die Entscheidung für die Baumaßnahme gefallen sei.
Nach Auskunft der Verantwortlichen aus dem Presbyterium ist die Firma K.W. Riechmann, die auch die vorherigen Arbeiten durchgeführt hatte, mit diesen Anschlussarbeiten beauftragt worden. Das Presbyterium wolle der Kirchengemeinde und der Stadt bewusst machen, dass dieser Platz rund um die Kirche zum Wahrzeichen der Stadt - zum Zentrum gehöre. Deshalb sei man auf die Idee gekommen - zusätzlich zu den immer willkommenen kleineren oder größeren Spenden - Sponsoren, Stifter oder Förderer zu gewinnen, die den Platz - »ihren« Platz - quadratmeterweise »kaufen«. Der Finanzkirchmeister meinte, es sei ein »Sonderangebot«, für nur 70 Euro ideeller Besitzer eines Quadratmeters Kirchplatz zu sein. Man könne natürlich auch mehrere Quadratmeter unterstützen.
In der letzten Phase der Ausgestaltung des Kirchplatzes geht es aber nicht nur um die Pflasterung. Am vergangenen Samstag haben Mitglieder des Presbyteriums in Eigenarbeit an der Nordseite des Kirchenvorplatzes den Rasen mit einer Hecke umrandet. Diese Hecke soll den Platz noch weiter zu einer abgerundeten Einheit werden lassen.
Außerdem wurde auf den Rasen neben der Kirche ein großer Findling gelegt. Dieser Stein, der vielleicht später mit einer kleinen Tafel versehen wird, soll daran erinnern, dass der Platz um die Kirche herum früher der Friedhof der Lübbecker Stadtgemeinde war.

Artikel vom 13.04.2006