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Mutmaßlicher Mörder nach Verfolgungsjagd gefasst

Der 42-jährige Malkhaz B. kommt aus Paderborn

Von Hubertus Hartmann
Paderborn/Gütersloh (WV). Der mutmaßliche Mörder des Gütersloher Autohändlers kommt aus Paderborn. Der 42-jährige Georgier Malkhaz B. wurde nach einer Verfolgungsjagd gestern morgen unter dringendem Tatverdacht festgenommen. Er wird heute dem Haftrichter vorgeführt.

Gebrauchtwagenhändler Werner K. (56) war - wie berichtet - am Dienstag auf seinem Betriebsgelände erschossen worden. Der Täter stahl einen silberfarbenen Mercedes 220 E CDI. Am Tatort fand die Polizei ein Nokia-Handy mit russischer Spracheinstellung. Das Mobiltelefon führte die Mordkommission schnell auf die Spur des Paderborners. Malkhaz B. lebt seit gut acht Jahren in Deutschland und handelt selbst mit Autos. Er lebt angeblich mit seiner Geliebten in einem Haus auf der Lieth, hat aber auch eine Zweitwohnung in Harsewinkel.
Unmittelbar nach der Bluttat hatte B. versucht, den Mercedes in Essen zu verkaufen. Weil er den Wagen aber weit unter Preis anbot, schöpfte ein Interessent Verdacht und verständigte die Polizei. Um 21.30 sah eine Funkstreife in Bottrop den gesuchten Pkw und nahm die Verfolgung auf. In einer Baustelle auf der Autobahn konnte der Fahrer zunächst entkommen. Malkhaz B. fuhr nach Gütersloh zurück und zündete das Fahrzeug auf einem Firmenparkplatz an.
In Harsewinkel konnte die Polizei die Spur des Tatverdächtigen in den frühen Morgenstunden wieder aufnehmen. Als die Beamten auftauchten, brauste B. gerade mit dem Rover-Geländewagen seiner Ehefrau davon. Nach etwa 20-minütiger Verfolgung rammten zwei Streifenwagen den Rover. Um 6.30 Uhr klickten die Handschellen.
Im Fußraum des Wagens vor dem Beifahrersitz lag eine scharfe Pistole. Ob es sich dabei um die Mordwaffe handelt, wird derzeit geprüft.
Malkhaz B. wurde gestern den ganzen Tag von Beamten der Mordkommission verhört. Einzelheiten aus der Vernehmung gab die Polizei noch nicht preis. Ob es eventuell Mittäter gibt, ist noch unklar.
In Paderborn sei der Georgier bislang nicht strafrechtlich in Erscheinung getreten, erklärte gestern der Paderborner Staatsanwalt Ralph Vetter.

Artikel vom 13.04.2006