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Menschen in
unserer Stadt
Claudia Prinz
Pflegedienstleiterin

»Was für ein schwerer Job«, hört Claudia Prinz (32) immer wieder, wenn die junge Frau über ihre Tätigkeit in der Altenpflege spricht. Doch sie sagt: »Für mich ist das keine Belastung.« Der Umgang mit alten Menschen mache ihr Spaß. Mitte Januar hat sie zusammen mit ihrer Studienkollegin Beate Christoffer aus Osnabrück die Pflegedienstleitung des Caritas-Seniorenzentrums St. Laurentius mit 160 Bewohnern übernommen.
Claudia Prinz hat als gelernte Atlenpflegerin in einem kleinen beschaulichen Haus gearbeitet. »Die Arbeit in der direkten Pflege hat mir Freude gemacht, doch ich möchte noch viel gestalten«, erzählt sie. Deshalb besuchte sie acht Semester die Fachhochschule an ihrem Wohnort Osnabrück, wo sie Krankenpflege-Management studierte. Pflegewissenschaften und Betriebswirtschaft in Gesundheitseinrichtungen standen auf dem Lehrplan. Diplom-Kauffrau FH so lautet ihr Abschluss.
Über Qualitätskriterien der stationären Altenhilfe hat sie ihre Diplomarbeit geschrieben und dabei zwei Warendorfer Einrichtungen mit Angehörigen- und Bewohner-Befragungen verglichen. Qualitäts-Standards zu verbessern wird zunehmend ein Thema nationaler Expertenrunden. Dabei geht es um optimale Schmerzbehandlung ebenso wie um Sturz-Vorbeugung oder Kontinenz-Förderung, nennt Claudia Prinz einige Beispiele.
Im Mittelpunkt stehe für sie der Bewohner mit seinen Wünschen: »Das ist das wichtigste.« Zuständig für etwa 90 Mitarbeiter hat die Pflegedienstleiterin Dienstpläne zu gestalten und viele Abläufe des großen Hauses zu koordinieren. Kontakte zu Angehörigen, Ärzten, Hauswirtschaft und Küche gehören zum Tagesablauf. Und in jeder Einrichtung gebe es Verbesserungs-Potenzial: »Langweilig wird es mir bestimmt nicht.« In die Zeit ihres Dienstantritts fiel der Umzug in das Berolina-Quartier wegen des großen Umbaus in Gohfeld mit vielen zusätzlichen Aufgaben. Zu Hause in Osnabrück sucht die 32-Jährige gern bei Lektüre der Zeitung Entspannung. Im Augenblick freut sie sich auf die Eröffnung der Tennis-Saison am 1. Mai. Die sportliche Betätigung ist für sie ein guter Ausgleich, auch wenn sie mit dem Rad unterwegs ist. Reinhard Kehmeier

Artikel vom 12.04.2006