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In Enger lässt es
sich herrlich leben

Wittekindshof legt den Grundstein im Zentrum

Von Volker Zeiger (Text und Foto)
Enger (EA). Ganz im Zeichen der Gemeinnützigkeit stehen zwei Veranstaltungen, die demnächst im Gemeindehaus am Kirchplatz anberaumt sind. Der Wittekindshof stellt sich vor und die Kantorei sowie die kirchliche Frauengruppe aus Enger organisieren Kaffeestuben.

Weg vom Trubel, hin zur Besinnung und zum Ausspannen lautet das Motto. Am Kirchplatz ist es in der Tat ruhig, wenn Kirschblütenfest ist. Ruhe zum Betrachten einer kleinen Ausstellung des Wittekindhofes brauchen die Besucher, wenn sie sich am Samstag, 29., und am Sonntag, 30. April, ins Gemeindehaus begeben. Die diakonische Einrichtung erläutert im Eingangsbereich ihre Arbeit mit behinderten Menschen in den Häusern im Kreis Herford.
Präsentiert werden die Pläne des Wohnhauses, das der Wittekindshof an der Bielefelder Straße 17 bis 19 errichten wird. Die Grundsteinlegung soll in diesem Frühjahr erfolgen, sagte Anke Marhold, Sprecherin der Stiftung. Voraussichtlich Mitte 2007 wird das Haus fertig gestellt sein und es ziehen 24 Erwachsene mit geistigen Behinderungen ein. Das Haus bietet zusammen mit einem weiteren Neubau in Herford Ersatzwohnraum für Schloss Ulenburg in Löhne, das wegen der Auflagen der Heimaufsicht und des Brandschutzes nicht mehr als Wohnhaus genutzt werden kann.
Was in Enger entstehen soll und wie es rund um das Gebäude aussehen wird, das zeigen die Pläne der Architekten, die im Gemeindehaus ausgelegt werden. In dem Mehrfamilienhaus, das vorne auf dem Grundstück an der Bielefelder Straße steht, sind voriges Jahr schon Menschen mit Behinderungen aus dem Wittekindshof eingezogen. Nicht nur Engeraner, sondern auch viele Auswärtige sollen sich während des Kirschblütenfestes die Pläne ansehen. »Das ist beabsichtigt«, sagte Marhold, »die Leute sollen uns wahrnehmen«.
Gezeigt wird außerdem das gesamte Angebotsprofil der Diakonischen Stiftung Wittekindshof, die nicht nur in OWL, sondern auch im Münsterland wirkt. Sie betreut in den Kreisen Minden-Lübbecke, Herford und Borken 2500 Menschen mit geistigen und mehrfachen Behinderungen verschiedener Behinderungsgrade.
Willkommen sind sowohl am Samstag als auch am Sonntag des Kirschblütenfestes Kinder. Extra für sie bietet die Heilerziehungspädagogin Nadine Soisch Kartengestaltung auf recht einfache, aber ausdrucksvolle Art an. »In einer speziellen Rubbeltechnik mit Wachsfarben können Kinder 50 Motive auf Papier bringen, es ausschneiden und damit Karten belegen. Es handelt sich vorwiegend um Tierbilder, darauf wird Papier gelegt und mit Wachsmalkreide darüber gerieben.
Die Kaffeestube wird von der Kantorei sowie der Frauengruppe von Doris Vogt ausgerichtet. Die Einnahmen beim Sonntagscafé werden komplett für die Innenrenovierung der Stiftskirche verwendet, betonte Kumiko Ogawa-Müller, in ihrer Funktion als Organstin der Kirche.

Artikel vom 12.04.2006